Geht es um die Menge der abrufbaren Information, sind die Festplatten und Flash-Speicher heutiger Computer älteren Speichermedien weit überlegen: Schon handelsübliche USB-Sticks archivieren die Textmenge von Tausenden Büchern. Bei der Haltbarkeit der Daten aber schneiden moderne Massenspeicher schlecht ab: Sie überdauern meist nur wenige Jahrzehnte. Forschende suchen daher immer neue Methoden, um Daten nicht nur massenhaft und schnell, sondern auch langfristig stabil zu sichern.
Ein für seine Haltbarkeit legendäres Material hat nun ein Forschungsteam aus China in den Blick genommen: Es speichert Daten in Diamanten. Dem Team gelang es, mit einem Laser einzelne Kohlenstoffatome in dem Material zu deplatzieren. Die zurückbleibenden Lücken können an ihrer Helligkeit erkannt werden. Je nach Energie des eingesetzten Lasers erzeugten die Forscher an verschiedenen Stellen des Diamanten mehr oder weniger viele Lücken – und speicherten so Information, die dort anschließend an der Helligkeit des Materials wieder abgelesen werden kann.
Auf einem Kubikzentimeter Diamant bringen die Forscher mit dieser Methode 1,85 Terabyte Information unter, die über Millionen von Jahren haltbar ist. Noch allerdings erfordert das den Einsatz spezieller und sehr teurer Laser- und Kamerasysteme. Den Massenmarkt wird der Diamantspeicher daher vorerst nicht erobern. Zumindest für den Datenbestand von Universitäten, Behörden oder großen Bibliotheken könne die Technik nach Ansicht der Forscher aber bereits jetzt von Interesse sein.
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