Es war ein Erfolg mit vielen Vätern: Ein Team um Karlheinz Brandenburg entwickelte bis 1991 die Erstversion des Verfahrens namens MP3. Und zwar in Erlangen, an der Universität und dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen. »Moving Picture Expert Group Audio Layer 3« filtert Redundantes sowie Töne heraus, die das Ohr nicht wahrnimmt, komprimiert Musikdateien so auf ein Zwölftel der ursprünglichen Größe.
Die Forschungsanträge wurden zunächst abgelehnt, niemand glaubte an das Vorhaben. Doch die Gruppe konnte die Datenrate auf 64 Kilobit pro Sekunde reduzieren. So ließen sich die Datenmengen – viel kleiner als die auf einer CD – über eine ISDN-Telefonleitung übertragen. Der Audioindustrie war das Verfahren anfangs dennoch zu aufwendig. Erst 1994 machte der Pentium-Prozessor Computer schnell genug, um die neuartigen Musikdateien zügig zu erstellen. Vier Jahre später kamen erste tragbare MP3-Player auf den Markt. Und der weltweite Siegeszug des revolutionären Verfahrens aus Erlangen nahm seinen Lauf.
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