Sonnenstrom aus eigener Hand versorgt immer mehr Häuser in Deutschland: in den letzten 5 Jahren (Stand November 2024) hat sich die auf Dächern von Privathäusern produzierte Elektrizitätsmenge verzehnfacht. Eine Million Solarpaneele wurden im Jahr 2023 verkauft, und der Boom hält an: In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 wurden laut Branchenangaben bereits genug Solarpaneele installiert, um bei idealer Auslastung die Leistung zweier Atomkraftwerke zu ersetzen.
Auch immer mehr Gewerbegebiete elektrifizieren ihre Dächer, zusätzlich entstehen neue oder wachsen schon bestehende Solarparks. Der Absatz von Photovoltaiksystemen und Solarstromspeichern hat sich dadurch 2023 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Die Branche erwartet auch zukünftig ein kräftiges Wachstum: Rund 12,5 Prozent des Strombedarfs in Deutschland werden derzeit durch Solarstrom gedeckt, bis 2030 soll der Anteil im Rahmen der Energiewende auf 25 Prozent steigen.
Erste Anhaltspunkte dafür, an welchen Orten sich die Einrichtung weiterer Solaranlagen besonders lohnt, liefert nun ein Blick in den Solar-Atlas, den Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) für jedermann zugänglich online gestellt haben. Darin sind erstmals bundesweit einheitlich 20 Millionen Gebäude verzeichnet.
Die interaktive Karte (eosolar.dlr.de) vereint Oberflächenmodelle der Behörden sowie aktuelle Satelliten- und Luftbilddaten zu Geografie, Dachneigung und -richtung sowie Sonnenstunden und Verschattung und wurde mit Methoden des maschinellen Lernens verarbeitet. Die Betreiber betonen allerdings ganz besonders, dass ihr Atlas zwar wertvolle Hinweise auf ungenutzte Solarpotenziale geben, keinesfalls aber eine detaillierte Energiepotenzialanalyse für einzelne Häuser ersetzen kann.