Wie landet man auf dem Mond?

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Foto (C): NASA
Foto (C): NASA
Bald sollen wieder Menschen auf dem Mond stehen. Nun hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa verschiedene Modelle für die Landefähre vorgestellt. Lesen Sie hier einen Ausschnitt aus der Ausgabe 07/2020 von P.M.

Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa will 2024 wieder auf dem Mond landen. Die meisten Raumfahrzeuge für ihr Artemis-Programm, dem Nachfolger des Apollo-Programms, sind schon im Bau. Doch ein Puzzleteil fehlt noch: die Landefähre, mit der die Astronauten die letzten Meter bis zum Ziel zurücklegen.

Die Nasa will diese allerdings nicht selbst bauen. Im vergangenen Herbst hat sie die Entwicklung eines Landers ausgeschrieben. Fünf Unternehmen reichten Vorschläge ein. Im Frühjahr verkündete die Nasa ihre Vorauswahl.

Zur Überraschung der Experten kamen nicht raumfahrterfahrene Unternehmen zum Zug, sondern weitgehend Newcomer: zunächst SpaceX, das ehrgeizige Raumfahrtunternehmen von Elon Musk; dann Dynetics, das unter anderem in Rüstungsprojekten Erfahrung gesammelt hat; zuletzt ein Zusammenschluss um die Unternehmen Blue Origin, Lockheed Martin, Northrop Grumman und Draper. Die drei Lander sehen ganz verschieden aus, funktionieren grundlegend anders, haben ganz spezifische Vor- und Nachteile.

Ein Raumschiff namens Starship 

Die geplante Fähre von SpaceX ist optisch die spektakulärste. Das Raumschiff namens Starship soll aufrecht auf dem Mond landen und würde dann etwa 50 Meter in die Höhe ragen. Da sich die Mannschaftskabine an der Spitze befindet, müssen die Astronauten sich selbst und ihre Ausrüstung mit einer Art Fahrstuhl zur Oberfläche abseilen.  

Foto (C): Space X
Foto (C): Space X

Das gigantische Raumschiff soll senkrecht auf dem Mond landen und stehen. Damit erinnert es an die Mondrakete aus der Comicserie »Tim und Struppi«.

Die Pläne von SpaceX sind gigantisch. Das Starship soll von einer gigantischen, über 3000 Tonnen schweren Unterstufe namens »Super Heavy« in den Erdorbit getragen werden. Dort wird es von einem zweiten Starship, einem Tankraumschiff mit 1200 Tonnen Methan und Sauerstoff befüllt, um selbstständig Richtung Mond zu fliegen.

Nachdem es die Astronauten sicher zum Mond und dann zurück zu Orion gebracht hat, wartet es im Mondorbit auf seine nächste Mission. Dazu muss ihm das Tank-Starship im Mondorbit »lediglich« einen Besuch abstatten und es volltanken. SpaceX plant einen regelrechten Pendelbetrieb des Starship zwischen Mondoberfläche und -orbit.

Das größere Ziel: Eine Siedlung auf dem Mars

Der SpaceX-Plan wurde für ein viel größeres Ziel geschaffen: die Besiedlung des Mars. Entsprechend kann das Starship mehr Nutzlast auf den Mond transportieren als von der Nasa gefordert – schlicht aufgrund seiner überbordenden Größe. Der Preis dafür sind die aufwendigen Betankungen im All.

Die Astronauten wird der viele Platz wohl freuen, denn er lässt Raum für zwei Luftschleusen. Damit lässt sich der scharfkantige Mondstaub aus der Mannschaftskabine fernhalten – er machte schon den Apollo Astronauten zu schaffen.

(Text: Peter Schneider)

Mehr Informationen über das Starship sowie über die anderen beiden Landefähren, gibt es in P.M. Ausgabe 07/2020.

Die P.M.-Redaktion besteht aus einer Hauptredaktion und einer Vielzahl freier Autorinnen und Autoren. Die Magazine „P.M.“, „P.M. Schneller schlau“ und „P.M. History“ erscheinen monatlich und beschäftigen sich mit Themen rund um Physik, Chemie, Biologie, Natur, Psychologie, Geschichte und vielen mehr.
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