(Text: Dieter Möller)
Der isländische Vulkan Thrihnukagigur, knapp 20 Kilometer südöstlich von Islands Hauptstadt Reykjavík gelegen, schläft seit 4000 Jahren. Wer in das Schwarz des Kraters eintauchen und das Innere einer Magmakammer erkunden will, kann die Reise in die Tiefen der Erde bei verschiedenen Anbietern buchen. Die Vulkanfahrt ist im Zeitraum Mai bis Oktober möglich, kostet allerdings mehr als 300 Euro. Kinder sollten älter als zwölf Jahre sein, wenn sie teilnehmen wollen. Doch die Veranstalter machen auch mal eine Ausnahme.
In der Regel werden die Tourteilnehmer von Reykjavík aus zum Startpunkt des Abenteuers vor den Toren der Hauptstadt gebracht. Zunächst steht ein gut drei Kilometer langer Marsch über Lavafelder an. Die Wanderung dauert etwa eine knappe Stunde. Dann werden die Vulkanfahrer mit der Sicherheitsausrüstung versorgt, bevor es über einen schmalen Steg zum Einstieg des Lifts im Kraterloch (etwa vier mal vier Meter groß) geht. Er ähnelt den Liften, die Fensterputzer bei Hochhäusern benutzen.
Eine atemberaubende Reise ins Innere der Welt
Etwa sechs bis sieben Minuten dauert die Fahrt ganz dicht an Gesteinsschichten vorbei 120 Meter tief bis zum Boden, die Wände schillern in bunten Farben. Unten angekommen, erweitert sich das Schauspiel auf etwa 3500 Quadratmeter Fläche. Flutlichter erhellen die Magmakammer, die in fast allen Regenbogenfarben schimmert. In der Regel staut sich bei einem Vulkan das flüssige Gestein in der Magmakammer an. Nach dem Ausbruch erkaltet es und verhärtet sich im Krater, wodurch dieser verschlossen wird. Im Thrihnukagigur ist die Lava aber unterirdisch abgeflossen und hat einen bunten Hohlraum hinterlassen. Ob der Vulkan für immer inaktiv ist oder doch noch einmal ausbricht, kann keiner bestimmt vorhersagen. Von Juli an kann man den Thrihnukagigur laut der Webseite wieder besuchen.
Wenn Sie mehr über Island lesen und erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen das Heft Geo Special „Island“.