Was ist die Leonardo-Brücke?

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Foto (C): Imago
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Eine Leonardo-Brücke besteht aus ineinander verkeilten Holzstücken. Die Bretter der Bogenkonstruktion tragen sich quasi selbst, weil sie so geschickt angeordnet sind

Er war Maler, Bildhauer, Kunsttheoretiker, Naturforscher und Ingenieur: Leonardo da Vinci (1452–1519) beschäftigte sich unermüdlich mit nahezu allen Wissensbereichen, die in seiner Zeit bekannt waren. Für das Militär entwarf er zum Beispiel eine Brücke als transportable Bogenkonstruktion. Sie wurde 1483 in Form einer Skizze dokumentiert und ging als Leonardo-Brücke in die Geschichte ein. Ob die Brücke wirklich einmal zum Einsatz kam, ist nicht bekannt. Mithilfe der Brücke, die ganz ohne Hilfsmittel wie Nägel, Schrauben oder Seile gebaut werden kann, sollten Hindernisse wie Flussläufe oder Gräben überwunden werden, um Feinde schneller angreifen oder verfolgen zu können. Übertragen wurde dabei das Flechtprinzip auf das starre Bauteil Holz, durch geschickte gegenseitige Verschränkung. Die Konstruktion trägt sich selbst, weil ihr Gewicht sich auf die verflochtenen Hölzer verteilt. Die Reibung zwischen den Holzleisten hilft, die Brücke stabil zu halten. Das Prinzip dieser sich selbst tragenden Bretter wird heute zum Beispiel auch in den Böden von Faltschachteln oder Umzugskartons benutzt.

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So funktioniert die Leonardo Brücke

Mindestens acht gleich lange und gleich breite Holzleisten (zum Beispiel Eisstiele) werden benötigt.

(Text: Dieter Möller)

Dieser Artikel ist in P.M. Fragen & Antworten 07/2020 erschienen.

Sarah studierte Modejournalismus und Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem Weg zum Schreiben machte sie Halt bei Film und Fernsehen und im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, dem Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.