Riesen Seifenblasen durch wissenschaftlich fundiertes Rezept

von
Seifenblasen
Foto: The Little Hut // Adobe Stock
Seifenblasen platzen meist, bevor sie richtig groß werden können. Dies liegt aber oft an der falschen Zusammensetzung der Flüssigkeit.

Wenn Straßenkünstler in Fußgängerzonen riesige Seifenblasen gen Himmel pusten, bleiben nicht nur Kinder staunend stehen, auch Erwachsene. Es ist faszinierend, den wabernden Seifengebilden nachzuschauen, bis sie platzen. Viel zu oft gelingt es aber nicht, größere Blasen zu zaubern. Sie bleiben eher mickrig bis mittelgroß und platzen zu früh.

Physiker um Justin Burton, Professor an der Emory University im US-amerikanischen Atlanta, haben ein wissenschaftlich fundiertes Rezept für Riesenseifenblasen entwickelt. Dazu verbesserten sie bestehende Rezepte. Eine wichtige Rolle spielten dabei das Verdickungsmittel Guarkernmehl und das in der Pharmazie sehr verbreitete Polyethylenglykol, oft in Abführmitteln enthalten. Beide bestehen aus langkettigen Molekülen, sogenannten Polymeren. Damit platzen Seifenblasen nicht so schnell. Die Polymerstränge wickeln sich ineinander wie Haarknäuel. Dabei bilden sie längere Stränge, die nicht auseinanderbrechen.

In ihrer Studie zeigten die Forscher auf, dass Seifenblasen mit diesen Zutaten theoretisch ein Volumen von fast 100 Kubikmetern erreichen könnten. Allerdings hatte der Zufall noch eine wichtige Rolle bei der Dimension der Blasen gespielt. Das Polyethylenglykol wurde während der Forschungsarbeiten in Containern gelagert, etwa ein halbes Jahr lang. In dieser Zeit baute sich der Stoff etwas ab und wies nun unterschiedlich lange Polymerstränge auf. Diese verhedderten und verklebten sich untereinander noch mehr, wodurch sich die Biegsamkeit des Seifenfilms weiter verstärkte. Den Forschern zufolge könnten die Ergebnisse ihrer Studie überall dort nützlich sein, wo stabile Flüssigkeitsfilme eingesetzt werden müssen. Oder eben einfach nur, um Seifenblasen riesig werden zu lassen.

WISSENSCHAFTLICHES REZEPT FÜR RIESIGE SEIFENBLASEN

  • 1 Liter Wasser
  • 50 Milliliter Flüssigwaschmittel
  • 2-3 Gramm Guarkernmehl
  • 50 Milliliter Isopropyl-Alkohol (Reinigungsalkohol)
  • 2 Gramm Backpulver

Alkohol und Guarkernmehl im Wasser langsam zehn Minuten lang verrühren. Ein bisschen stehen lassen, damit das Mehl Wasser ziehen kann. Dann noch einmal rühren, bis die Mixtur dickflüssig wird. Backpulver hinzufügen. Alles verrühren. Flüssigwaschmittel hinzufügen, langsam umrühren, dabei Schäumen vermeiden. Nun eine faserige Schnur oder ein Seil eintunken.

Sarah arbeitet als Wissenschaftsjournalistin, unter anderem für „P.M.“ und „National Geographic“. Zum Journalismus kam sie über ihr Studium Modejournalismus / Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem beruflichen Weg sammelte sie auch Erfahrungen im Bereich Film und Fernsehen sowie im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.
Sarah arbeitet als Wissenschaftsjournalistin, unter anderem für „P.M.“ und „National Geographic“. Zum Journalismus kam sie über ihr Studium Modejournalismus / Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem beruflichen Weg sammelte sie auch Erfahrungen im Bereich Film und Fernsehen sowie im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.
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