Darf man kriechen beim Ironman?

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Foto (C): ddp images
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Ein Triathlon ist mental und physisch anstrengend. Beim Ironman in Hawaii, bei dem besonders lange Distanzen zurück gelegt werden, kommt das Klima in der Lavawüste dazu, das die Athleten extrem fordert.

Zuerst 3,86 Kilometer Schwimmen, dann 180,2 Kilometer Radfahren und zum Abschluss ein kompletter Marathon über 42,195 Kilometer: Unter den Triathlons ist der Ironman Hawaii, offizieller Name »Ironman World Championship«, nicht nur der älteste, er gilt auch als der härteste. Der Name stammt von einem Commander des Militärs. John Collins wollte beim ersten dieser Wettbewerbe im Jahr 1978 seine Soldaten testen. Wer auch immer zuerst ins Ziel komme, verkündete er, werde künftig »Mensch aus Eisen« (engl.: iron) genannt. Es gibt strenge Regeln in der Sportdisziplin: Die Triathleten dürfen laut Wettkampfregeln nicht mit freiem Oberkörper laufen, keine Kreuzung überqueren, solange sie nicht frei von Gegenverkehr ist, und sich keiner Gegenstände außerhalb der Wegwerfzonen entledigen.

Der Ironman Hawaii ist der bedeutendste Ironman und Triathlon weltweit

Was sie aber dürfen ist: kriechen. Das gestattet Artikel VI, Paragraf 6.01 (a) der Wettkampfregeln. Dort heißt es ausdrücklich: Die Teilnehmer müssen laufen, gehen oder kriechen. Seit 1982 wird der Wettbewerb im Oktober statt wie ursprünglich im Februar ausgetragen. Athleten aus kälteren Weltregionen sollen sich so besser auf das Rennen im Pazifik vorbereiten können, also möglichst in ihrem Sommer. Der letzte Februar-Ironman 1982 blieb durch dramatische Fernsehbilder in Erinnerung: Die US-Amerikanerin Julie Moss lief als Führende auf das Ziel zu, brach wenige Meter davor zusammen und wurde kurzzeitig bewusstlos. Ihre Landsfrau Kathleen McCartney überholte sie und gewann. Moss kroch auf allen vieren über die Ziellinie und wurde Zweite. Ihr dramatischer Kampf machte sie zu einer der populärsten Triathletinnen aller Zeiten.

(Text: Dieter Möller)

Die P.M.-Redaktion besteht aus einer Hauptredaktion und einer Vielzahl freier Autorinnen und Autoren. Die Magazine „P.M.“, „P.M. Schneller schlau“ und „P.M. History“ erscheinen monatlich und beschäftigen sich mit Themen rund um Physik, Chemie, Biologie, Natur, Psychologie, Geschichte und vielen mehr.
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