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Wozu braucht man eine LED-Maske?

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Ziemlich schaurig sieht man damit aus, aber in den USA gehen sogenannte LED-Masken weg wie warme Semmeln. Das steckt dahinter:

(Text: Minerva Fois)

Zahllose Menschen im Homeoffice wünschen sich ein kameratauglich frisches Gesicht für die täglichen Videokonferenzen – der sogenannte Zoom-Effekt. Und so wird zum rettenden Strohhalm gegriffen, der in Form von lämpchenbesetzten Gesichtsmasken im Internet angeboten wird – zum Teil schon für unter 100 Euro. Fahler Teint, Altersflecken, rote Stellen: Derlei Makel soll das LED-Licht der Maske ebenso abmildern wie Hängebäckchen und Krähenfüße – zugunsten einer jugendlichen Ausstrahlung mit dem gewissen »Glow«, wie in der Lifestyle-Community geraunt wird. Man müsse die Maske nur ein paar Wochen lang konsequent zu tragen, etwa zehn Minuten täglich.

Was stimmt: Bestimmte Lichtwellen haben eine therapeutische Wirkung. Hautärzte verordnen UV-Licht gegen Neurodermitis, Lichttherapie mit roten und blauen LEDs gegen Akne wird als Selbstzahlerleistung in Arztpraxen angeboten, ebenso Tageslichtlampen gegen Winterdepression. Und LEDs werden im professionellen Kosmetikbereich seit einigen Jahren als »sanfte Anti-Aging-Revolution« beworben, vor allem in den Farben Rot und Blau. Rotes Licht soll mit etwa 550 bis 660 Nanometer Wellenlänge die Hautzellen so stimulieren, dass sie mehr von dem wichtigen Strukturprotein und Hautfestiger Kollagen produzieren.

LED-Kur für den Hausgebrauch

Blaues Licht (400 bis 450 Nanometer Wellenlänge) soll überaktive Talgdrüsen bremsen und damit das leidige Pickelproblem lösen. Überdies hält die Bestrahlung möglicherweise Akne auslösende Hautbakterien in Schach. Beliebt ist auch die Kombination mit Infrarotlicht, zum Beispiel mit 830 Nanometer Wellenlänge, das besonders tief in die Haut eindringt. Das soll die Zellerneuerung ankurbeln.

Mit der Maske gibt es die LED-Kur nun also auch für den Hausgebrauch. Aus wissenschaftlicher Sicht sind bei der »Fotorejuvenation«, also der lichtbasierten Hautverjüngungskur, noch viele Fragen offen. Eine fundierte Empfehlung lässt sich daher nicht aussprechen, auch wenn in Versuchen kleine Erfolge gefeiert wurden und eine Menge Probandinnen und Probanden zufrieden waren. Der Vorteil wiederum: Wegen der schwachen Intensität können LED-Masken keinen Schaden anrichten. Vor allem gibt es hier, anders als beim Auslaufmodell Sonnenbank, kein krebserregendes UV-Licht. Die Augen sollten sicherheitshalber trotzdem geschützt werden.

Der Artikel ist in der Ausgabe 11/2021 von P.M. Fragen & Antworten erschienen.

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