(Text: Elena Rudolph)
Weil davon ausgegangen wird, dass bis 2050 etwa 90 Prozent der Weltmetropolen von einem steigenden Meeresspiegel bedroht sein werden, rief die Uno 2016 eine Art Architekturwettbewerb aus. Es geht um Lösungen, die der Menschheit in Zeiten des Klimawandels das Überleben sichern könnten.
Basis des Bauprojektes für die maritime Metropolis »Oceanix City« sind schwimmende Bauteile von je zwei Hektar Größe, auf denen bis zu 300 Menschen leben können. Die Module können aber auch zu Städten von bis zu 10000 Einwohnern kombiniert werden. Jedes soll dabei in puncto Energie-, Wasser- und Nahrungsversorgung autark sein. Sogar das nachhaltige Baumaterial – Bambus – soll auf den Modulen angebaut werden.
Ein Prototyp soll am New Yorker East River entstehen
Während die kleine Stadt oben auf dem Meer schwimmt, kann sich das Leben darunter weiterentwickeln – so die Idee. Die beiden Entwürfe stammen von den Architekten der dänischen Bjarke Ingels Group
Die schwimmenden, sechseckigen Plattformen will man etwa einen Kilometer vor einer Küste verankern, sie sollen unsinkbar sein. Damit die Stadt auf dem Meer selbst Tsunamis und Hurrikans standhalten kann, wollen die Architekten die im Wasser schwimmenden Bauelemente durch sogenannte Biorocks verstärken. Sie sollen Mineralien im Wasser mithilfe von elektrischem Strom anregen, eine extrem harte Kalksteinschicht auf den Metallwänden der Plattformen auszubilden.
Visualisierungen zeigen, wie die bis zu 500000 Quadratmeter großen Oceanix Citys aussehen könnten. So sollen die einzelnen Inseln etwa über Flächen für die Landwirtschaft, über Marktplätze sowie Zentren für Bildung, Gesundheit, Sport und Kultur verfügen. Einen ersten Prototyp der modernen Anlage wollen die Bauherren am New Yorker East River bauen.
Der Artikel ist in der Ausgabe 11/2020 von P.M. Fragen & Antworten erschienen.