Diesmal werfen wir einen Blick zurück auf einen Bericht aus 1986
Fussball-Sport war nie ein drängendes Thema bei P.M. – so sehen das Leser und Redakteure bis heute. Aber im Juni 1986 stand die Fußball-WM in Mexiko vor der Tür, und P.M. beschäftigte sich mit der Ungerechtigkeit im Sport: Wie könne es sein, dass Fernsehzuschauer in der »Sportschau« in Zeitlupe sähen, dass der Schiedsrichter eine Fehlentscheidung getroffen habe – aber »für die Fußballjuristen keine Möglichkeit besteht, das Spielergebnis nachträglich zu ändern«? Die Gründe lieferte P.M. wie üblich gleich mit: Das Fernsehen sende nur zweidimensionale Bilder – und damit keine »unanfechtbaren Beweise«. Und selbst wenn es eines Tages technisch möglich sein sollte, jedes Bundesligastadion so auszustatten, dass Fernsehbilder dem Schiedsrichter sofort vorlägen: »Die Kosten sind viel zu hoch für einen einzigen Verein.«
Der Videobeweis im Fußball soll Fehlentscheidungen vermeiden
Gut 30 Jahre später, zur Saison 2017/2018, wurde der Videobeweis in der Bundesliga eingeführt. Seither werden spielentscheidende Szenen im Stadion überprüft: Abseits, Elfmeter, Tore. Die nötigen 3-D-Informationen liefern kalibrierte Abseitslinien und die Torlinientechnik. Inzwischen verfügen auch alle Vereine über die Mittel, das Fußballfeld flächendeckend mit Kameras zu beobachten. Seit Einführung des Videobeweises wurden rund 80 Prozent der Fehlentscheidungen noch auf dem Feld korrigiert.
Hier sehen Sie das Cover und die Aufmacherseite zu dem Artikel „Der Videobeweis“ aus dem Jahr 1986: