Revolutionäre Entdeckung der „Soft Cells“: Geometrische Wunder der Natur

von
Soft Cell
Foto: Astro Tim

Wissenschaftler haben kürzlich eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, die unsere Wahrnehmung der Natur grundlegend verändern könnte: ein geometrisches Muster, das in unzähligen natürlichen Strukturen vorkommt. Dieses sogenannte „Soft Cell“-Muster zeigt, wie die Natur häufig auf scharfe Ecken und gerade Linien verzichtet und stattdessen weiche, fließende Formen bevorzugt. Von der Schale einer Nautilus-Schnecke bis hin zu den Streifen eines Zebras zieht sich dieses Konzept durch die Organismenwelt – scheinbar allgegenwärtig und dennoch bis jetzt unentdeckt.

Die Natur als Architekt

Wenn wir uns die von Menschenhand geschaffene Welt anschauen, etwa ein gefliestes Badezimmer, dominiert die Ordnung aus geraden Kanten und scharfen Ecken. Doch im Gegensatz dazu verwendet die Natur fast nie gerade Linien. Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Alain Goriely von der Universität Oxford hat nun entdeckt, warum das so ist: Die Natur scheint scharfe Ecken geradezu zu verabscheuen.

Dieses Verständnis führte zur Definition einer neuen geometrischen Form: der „Soft Cell“. Soft Cells besitzen möglichst wenige scharfe Ecken und sind trotzdem in der Lage, Flächen oder Räume vollständig auszufüllen. Damit stehen sie in starkem Kontrast zu den linearen und eckigen Formen unserer menschlichen Architektur.

Soft Cells: Allgegenwärtige Schönheit und Effizienz

Sobald man erst einmal versteht, wie eine Soft Cell aussieht, erkennt man die Form überall. Ein perfektes Beispiel einer zweidimensionalen Soft Cell sind die Streifen eines Zebras. Diese Streifen weisen nur zwei scharfe Ecken auf, der Rest der Form ist weich und geschwungen. Noch beeindruckender wird es in drei Dimensionen, wo Soft Cells sogar komplett ohne scharfe Ecken auskommen können. Die Kammern einer Nautilus-Schnecke sind ein Paradebeispiel für diese dreidimensionale Variante, da sie durch ihre Geometrie den Raum effizient füllen, ohne Lücken zu hinterlassen.

Gábor Domokos von der Technischen Universität Budapest betont die universelle Präsenz dieser Form: „Wenn man sich Querschnitte von Muskelgewebe anschaut, sieht man Zellen mit nur zwei scharfen Ecken – eine sehr spezielle Art der Flächenfüllung.“ Der Mathematiker Chaim Goodman-Strauss ergänzt: „Sie haben eine Sprache für die Beschreibung zellulärer Materialien gefunden, die physikalisch realistischer sein könnte als das strenge polyedrische Modell, mit dem Mathematiker seit Jahrtausenden spielen.“

 

 

Praktische Anwendungen und künstlerische Inspirationen

Die Entdeckung der Soft Cells ist nicht nur von ästhetischer Bedeutung. Wissenschaftler vermuten, dass diese Form besonders stabil ist und gleichzeitig wenig Material verbraucht – ein wertvolles Potenzial für Architektur und Maschinenbau. Bereits jetzt gibt es Beispiele, wie diese geometrische Erkenntnis in die Praxis umgesetzt wird. Die berühmte Architektin Zaha Hadid hatte in ihren futuristischen Bauwerken fast ausschließlich weiche und fließende Formen verwendet, die stark an die neu entdeckte Soft Cell-Struktur erinnern. Diese „Königin der Kurven“ schuf also Gebäude, die wie gigantische Soft Cells wirken und eine Verbindung zwischen Effizienz und Schönheit darstellen.

Ein universelles Naturgesetz

Die Faszination für Soft Cells reicht weit über die irdische Biologie hinaus. Selbst in der Astronomie begegnen uns ähnliche Strukturen: Interstellare Blasen, die durch stellare Winde entstehen, und Magnetosphären um Planeten dehnen sich ohne scharfe Kanten im Raum aus – eine Ähnlichkeit, die an die Anpassungsfähigkeit der Soft Cells erinnert.

Fazit: Eine Entdeckung von universellem Ausmaß

Die Entdeckung der Soft Cells zeigt einmal mehr, dass die Natur ihrer eigenen, hoch entwickelten Mathematik folgt. Während Menschen jahrtausendelang versuchten, die Welt linear und eckig zu ordnen, hat die Evolution längst die perfekte Form gefunden – eine Form, die sowohl effizient als auch wunderschön ist. Besser noch, jetzt verstehen wir diese Naturgeometrie und können sie in unserer eigenen Welt anwenden.

Diese Entdeckung ist nicht nur ein Durchbruch für Mathematiker und Naturwissenschaftler, sondern könnte auch Impulse für revolutionäre Ansätze in Architektur und Design geben. Die Natur war uns abermals einen Schritt voraus und hat uns gelehrt, dass Schönheit und Effizienz oft Hand in Hand gehen. Die weichen, harmonischen Formen der Soft Cells könnten uns zukünftig überall begegnen und die Art und Weise, wie wir unsere Welt gestalten, entscheidend beeinflussen.

Sarah arbeitet als Wissenschaftsjournalistin, unter anderem für „P.M.“ und „National Geographic“. Zum Journalismus kam sie über ihr Studium Modejournalismus / Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem beruflichen Weg sammelte sie auch Erfahrungen im Bereich Film und Fernsehen sowie im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.
Sarah arbeitet als Wissenschaftsjournalistin, unter anderem für „P.M.“ und „National Geographic“. Zum Journalismus kam sie über ihr Studium Modejournalismus / Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem beruflichen Weg sammelte sie auch Erfahrungen im Bereich Film und Fernsehen sowie im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.
P.M. Wissen

3 Ausgaben lesen und 50% sparen!