Es gibt zwei Typen von Bücherfreunden, sagen Experten: Manche sind »Ins-Regal-Steller«, und andere sind »Stapler«. Bei der Frage, wie ein Buchrücken beschriftet wird, müssen Verlage entscheiden, wem von beiden sie entgegenkommen wollen. Buchgestalter im deutschsprachigen Raum haben offenbar mehrheitlich den Regalsteller im Sinn: Hierzulande sind die Buchrücken meist beim stehenden Buch von unten nach oben zu entziffern. »Um solche Titel im Regal lesen zu können, muss man den Kopf leicht nach links neigen, und das fällt den meisten Menschen einfach leichter als eine Neigung nach rechts«, erklärt Marion Kohler, Programmleiterin Literatur beim Penguin Verlag.
Bei Bildbänden machen wir es wie die Amerikaner
Der Nachteil: Liegt solch ein Buch mit dem Titel nach oben auf dem Tisch, dann steht der Schriftzug auf dem Buchrücken auf dem Kopf, ist also verkehrt herum zu lesen. Im angelsächsischen Raum will man es offenbar eher dem Stapler leicht machen: Dort beschriftet man die Buchrücken meistens von oben nach unten. Im Stehen vor dem Regal muss man den Kopf dann zwar leicht nach rechts beugen, aber beim liegenden Buch ist die Schrift dann richtig herum zu lesen. Für großformatige Bildbände, die ohnehin meist liegend aufbewahrt werden, übernehmen auch deutsche Verlage meistens diese Variante.
(Text: Jens Schröder)