(Autor: Manuel Opitz)
Die Germanen nahmen Laub, die Römer bastelten aus Stock und Schwamm eine Bürste, und in Teilen Asiens war die linke Hand zum Wischen vorgesehen. Im Mittelalter nutzten die Menschen Stroh oder Moos, während Reiche und Adlige schon Tücher für ihre empfindsamen Hintern verwendeten.
Von der Zeitung zum Klopapier
Im 19. Jahrhundert griff die breite Masse wiederum auf Zeitungen zurück. Wenn es darum ging, sich nach dem Toilettengang zu reinigen, zählte schon immer Einfallsreichtum. Die Chinesen waren es, die dabei zuerst auf Papier kamen: spätestens im 14. Jahrhundert am Kaiserhof, in Form von unhandlichen 60 mal 90 Zentimeter großen Tüchern. In der westlichen Welt verbreiteten sich Papiertücher erst ab 1857 – dank des amerikanischen Erfinders Joseph Gayetty. Er brachte einzelne Blätter in einer Schachtel auf den Markt, die er als Medizinprodukt anpries.
Den endgültigen Durchbruch schaffte das Toilettenpapier, als es im späten 19. Jahrhundert auf eine Rolle gewickelt wurde. Hierzulande stieg dann Hans Klenk mit seiner Firma Hakle zum Toilettenpapier-Pionier auf. Ab 1928 verkaufte er Rollen aus – rauem – Krepp, ab 1958 endlich aus dem weicheren Tissuepapier.