Der Fall von Farid R. zeigt, wie leicht sich unschuldige Menschen zu falschen Geständnissen verleiten lassen – vor allem unter psychologischem Druck. Farid wurde 2022 nach einem inszenierten Spuk und manipulativen Verhören zu einem Geständnis gedrängt, obwohl keine Beweise gegen ihn sprachen. Sein Freund, ein verdeckter Ermittler, und eine als Wahrsagerin getarnte Polizistin setzten auf Suggestivfragen und manipulierte Erinnerungen, um ihn zu einem Geständnis zu bewegen.
Psychologen wie Saul Kassin haben gezeigt, dass unter extremem Druck fast jeder ein Verbrechen gestehen kann, das er nicht begangen hat. Besonders gefährdet sind Jugendliche, psychisch Erkrankte und leichtgläubige Personen. Farid fiel genau dieser Manipulation zum Opfer. Ein bekanntes Experiment belegt, dass fast 70 Prozent der Teilnehmer unter Druck falsche Geständnisse ablegten. Das Phänomen der Quellengedächtnistäuschung erklärt, warum Menschen falsche Erinnerungen übernehmen – sie glauben, sich an Dinge zu erinnern, die nie passiert sind.
Eine häufig angewandte Verhörmethode ist die Reid-Technik, die auf intensivem Druck basiert. Obwohl Farid später sein Geständnis widerrief, wog es in der Justiz schwerer als die fehlenden Beweise. Dieser Fehlurteil-Fall ist kein Einzelfall: Über 200 Fehlurteile in den USA wurden durch DNA-Tests korrigiert, viele davon aufgrund falscher Geständnisse.
Der Fall von Farid R. zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, Verhörmethoden zu hinterfragen und die psychologischen Mechanismen zu verstehen, die zu falschen Geständnissen führen können. Es ist entscheidend, dass fairere Verhörmethoden entwickelt werden, um diese Fehler in der Justiz zu vermeiden.