Perfekt sein – klingt nach einem schönen Ziel, oder? Im Schneller-Schlau-Podcast von P.M. spricht Moderator Andreas Albes mit Psychologie-Experte Jochen Metzger darüber, was hinter Perfektionismus steckt. Die Antwort: mehr, als man denkt. Perfektionismus bedeutet, von sich selbst oder von anderen ständige Höchstleistungen zu verlangen – weit über das Nötige hinaus. Manche Menschen können nichts abgeben, solange nicht jedes Detail stimmt. Andere fühlen sich unter Dauerdruck, weil sie glauben, nie gut genug zu sein.
Zwei Arten von Perfektionismus
Metzger erklärt im Podcast, dass die Forschung zwei Varianten unterscheidet: inneren Perfektionismus, also Ansprüche, die aus uns selbst kommen – und sozial verordneten Perfektionismus, also Erwartungen von außen. Der erste Typ kann sogar helfen: Wer hohe Maßstäbe an sich selbst legt, arbeitet oft diszipliniert und erfolgreich. Der zweite dagegen macht krank: Ständiger Druck von außen steigert das Risiko für Depressionen, Angststörungen oder sogar Alkoholprobleme. Und der Druck wächst – laut Studien stieg der Anteil junger Erwachsener mit extremem Perfektionszwang seit 1989 von neun auf fast 20 Prozent.
Loslassen lernen – aber klug
Wie damit umgehen? „Mehr Mut zur Lücke“ hilft nicht, sagt Metzger. Perfektionisten hassen diesen Satz. Sein Tipp aus dem Podcast: Reframing. Statt „alles perfekt machen“, wird „perfekte Effizienz“ zum Ziel. Also Projekte beenden, sobald zusätzlicher Aufwand kaum noch Fortschritte bringt. So kann Perfektionismus sogar nützlich werden – und sorgt dafür, dass Feierabend nicht länger nur ein Traum bleibt.
Der Podcast zeigt: Wer Perfektionismus neu denkt, macht ihn vom Problem zum Werkzeug.
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