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Ist das die Notaufnahme der Zukunft?

von
Roboter Pepper empfängt die Patienten

Wer die neue Notaufnahme der Uniklinik Cottbus betritt, fühlt sich nicht wie in einem Krankenhaus, sondern eher wie in einem futuristischen Empfangsbereich.

Statt hektischem Treiben empfängt der Roboter Pepper die Patienten mit der Frage: „Wollen Sie etwas trinken?“ – und es riecht nach Lavendel. Mit 40 Betten ist die Station eine der größten Deutschlands, entworfen von Chefarzt Tim Flasbeck, der 16 Jahre Erfahrung einfließen ließ. Während in Berlin die Charité nur 18 Plätze hat, setzt Cottbus auf ein überdimensioniertes Zukunftskonzept: ein offenes Areal, mobile Ärzte mit Rollwägen voller Technik, fast lautlose Kommunikation per Chat.

Das Problem, das Flasbeck lösen wollte, ist bekannt: überfüllte Notaufnahmen, acht Stunden Wartezeit, überlastetes Personal. Allein zwischen 2009 und 2019 stieg die Zahl der Notfallpatienten um ein Drittel. Statt Patienten abzuweisen, will Flasbeck sie willkommen heißen – mit warmem Licht, Lavendelduft und einem reibungslosen Ablauf. Die Digitalisierung senkte die Telefonzeit auf Null, Pflegekräfte laufen pro Schicht nicht mehr 14, sondern nur noch 1,6 Kilometer.

Lavendelduft und sanftes Licht sind kein Design-Gag, sondern wissenschaftlich belegt: Der Duftstoff Linalool wirkt entspannend, warmes Licht reduziert Stress. Sogar der Schockraum hat Glaswände, die sich auf Knopfdruck verdunkeln – um Unfallopfern und Angehörigen unnötige Traumata zu ersparen.

Ein Modell für Europa?

Auch die Bundesregierung reformiert die Notfallversorgung, setzt aber auf Triage per KI und Versorgung zu Hause. Flasbeck denkt größer: Seine „Notaufnahme der Zukunft“ zeigt, dass Gastlichkeit und Hightech kein Widerspruch sind. Das Konzept lockt inzwischen internationale Delegationen an – und macht Cottbus zum Vorbild für moderne Rettungsmedizin.

Die ganze Geschichte steht in P.M. (Ausgabe 3/2025)

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