Dahinter steckt keine Hexerei, sondern Neurobiologie: Wenn wir lernen, speichern wir nicht nur trockene Fakten, sondern Erlebniszusammenhänge ab. Wenn diese von Dufteindrücken geprägt werden – umso besser. Düfte regen die Aktivität des Hippocampus an. Diese Hirnregion vermittelt zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis.
Natürlich können uns flüchtige Molekülverbindungen nicht das Lernen an sich ersparen – egal, als wie wohlriechend wir solche Düfte empfinden. Doch sie könnten dem Gehirn offenbar einen Stups in die richtige Richtung geben: Beim Lernen tagsüber werden Duft und Lerninhalt durch die Gleichzeitigkeit verknüpft. Im Schlaf, wenn das Gehirn in Ruhe ordnet, speichert oder ausmistet, sorgt derselbe Duft wie eine Wiedervorlagenotiz. Die bedufteten Inhalte schleust das Gehirn dann bevorzugt ins Langzeitgedächtnis. Und am nächsten Tag hilft der Duft, die gesuchten Inhalte schnell wieder hervorzuholen. Dass die Abläufe im Gehirn so aussehen, ist allerdings nur
eine Hypothese. Aber Fakt ist: Der Duft-Effekt ist messbar. Und er funktioniert nicht nur im Schlaflabor, sondern, wie die Studie gezeigt hat, praktischerweise auch zu Hause.