(Text: Thomas Röbke)
Lecker, so ein schönes Sonntagsmahl mit frischen Pilzen! Sind sie selbst gesammelt, schmeckt das Gericht gleich noch mal so gut – vorausgesetzt, man kennt sich mit den genießbaren Arten aus. Manch einer hat Glück und findet im Wald eine Stelle, an der die Pilze sprichwörtlich nur so aus der Erde sprießen. Kilopreise von 20 bis 50 Euro für die Ware führen da manchen Sammler in Versuchung, seine Funde auch an andere weiterzuverkaufen.
Was viele nicht wissen (und viele andere ignorieren): Nur »geringe Mengen für den eigenen Bedarf« darf man laut Bundesartenschutzverordnung im Wald sammeln. Also in etwa so viel, wie für ein bis zwei Pilzmahlzeiten ausreichend ist, aber auf gar keinen Fall größere Mengen für den gastronomischen Bedarf.
Die exakte Menge variiert je nach Bundesland
Die exakte Menge variiert je nach Bundesland, mit bis zu einem Kilogramm pro Kopf und Tag ist man aber auf der sicheren Seite. Alles andere kann den Sammler teuer zu stehen kommen. Im Landkreis Waldshut nahe der Schweizer Grenze mussten 2018 zwei Männer 1700 Euro Strafe zahlen – sie waren mit 19 Kilogramm Steinpilzen im Kofferraum erwischt worden.
Die Pilze, die in Deutschland im Handel erhältlich sind, stammen in der Regel aus Osteuropa, wo das kommerzielle Sammeln erlaubt ist. Die Zucht beispielsweise von Steinpilzen ist bislang noch nicht gelungen.
Der Artikel ist in der Ausgabe 9/2021 von P.M. Fragen & Antworten erschienen.