Luxus: Klopapier statt Stroh
Die Chinesen waren es, die zuerst auf Papier kamen: spätestens im 14. Jahrhundert am Kaiserhof, in Form von – unhandlichen – 60 x 90 cm großen Tüchern. In der westlichen Welt verbreiteten sich Papiertücher erst ab 1857 dank des amerikanischen Erfinders Joseph Gayetty. Er brachte einzelne Blätter in einer Schachtel auf den Markt, was er als Medizinprodukt pries. Den Durchbruch schaffte das Toilettenpapier, als es im späten 19. Jahrhundert auf eine Rolle gewickelt wurde. Hierzulande stieg dann Hans Klenk mit seiner Firma Hakle zum Toilettenpapier-Pionier auf. Ab 1928 verkaufte er Rollen aus – rauem – Krepp, ab 1958 endlich aus dem weicheren Tissuepapier.
Innovation trifft Nachhaltigkeit
Mit dem Fortschreiten der Technologie und dem wachsenden Umweltbewusstsein hat sich auch das Toilettenpapier weiterentwickelt. In den letzten Jahren hat nachhaltiges Toilettenpapier an Popularität gewonnen. Es besteht oft aus recyceltem Papier oder Bambus, das einer der am schnellsten nachwachsenden Rohstoffe ist. Solches Toilettenpapier kommt meist ohne chemische Bleichmittel und Plastikverpackungen aus, was die Umwelt zusätzlich schont. Auch Technologien wie bidet-ähnliche Aufsätze für Toiletten, die den Wasserverbrauch minimieren, machen die klassische Rolle zunehmend überflüssig. Die Kombination aus traditionellem Einfallsreichtum und moderner Innovation zeigt, dass Komfort und Umweltbewusstsein heute Hand in Hand gehen können.