Die Germanen nahmen Laub, die Römer bastelten aus Stock und Schwamm eine Bürste, und in Teilen Asiens war die linke Hand zum Wischen beliebt. Im Mittelalter nutzten die Menschen Stroh oder Lumpen, während Adlige Spitzentücher für ihre empfindsamen Hintern verwendeten. Im 19. Jahrhundert griff die breite Masse wiederum auf Zeitungen zurück. Wenn es darum ging, sich nach dem Toilettengang zu reinigen, zählte schon immer Einfallsreichtum.
Luxus: Klopapier statt Stroh
Die Chinesen waren es, die zuerst auf Papier kamen: spätestens im 14. Jahrhundert am Kaiserhof, in Form von – unhandlichen – 60 x 90 cm großen Tüchern. In der westlichen Welt verbreiteten sich Papiertücher erst ab 1857 dank des amerikanischen Erfinders Joseph Gayetty. Er brachte einzelne Blätter in einer Schachtel auf den Markt, was er als Medizinprodukt pries. Den Durchbruch schaffte das Toilettenpapier, als es im späten 19. Jahrhundert auf eine Rolle gewickelt wurde. Hierzulande stieg dann Hans Klenk mit seiner Firma Hakle zum Toilettenpapier-Pionier auf. Ab 1928 verkaufte er Rollen aus – rauem – Krepp, ab 1958 endlich aus dem weicheren Tissuepapier.