Das Experiment zum Thema: Was lastet schwerer: Schuld oder Scham?
Belügen, bestehlen, fremdgehen: Viele Menschen haben ihre Nächsten betrogen und sagen es ihnen nicht. Wie fühlt man sich damit? Einerseits quält die Sünder oft die Scham: das Gefühl, dem eigenen Anspruch nicht gerecht geworden zu sein, sich als schlechter Mensch entpuppt zu haben. Andererseits drückt die Schuld, das Vertrauen des Nächsten verletzt und die Regeln der Gesellschaft gebrochen zu haben. Forscher der Columbia University in New York haben untersucht, wie sich die Last der Emotionen unterscheidet.
Was lastet schwerer: Schuld oder Scham?
AWer sich schämt, denkt mehr über die Situation nach und kann schlechter mit ihr abschließen.
BSchuld lässt weniger zur Ruhe kommen, da die Vergebung des Nächsten fehlt.
CWer sich schuldig fühlt, gibt seinen Fehler häufiger zu als der, der sich schämt.
Die Lösung
Ob Menschen mehr Scham oder Schuld fühlten, hatte in der Studie keinen Einfluss darauf, ob sie ihre Taten eher offenbarten. Die Quote war in beiden Fällen etwa gleich hoch. Doch wer sich schämt, leidet länger darunter: Er findet keinen Ausweg aus den Grübeleien, fühlt sich seiner Scham ausgeliefert. Antwort A ist also korrekt. Wer in erster Linie Schuld spürt, nimmt sich stärker in einer handelnden Rolle wahr. Die Fehltat interpretiert er als Möglichkeit, für die Zukunft zu lernen – und kann so besser damit abschließen.