Der Missionar Antonio de Montesinos
Die Worte, die der Dominikanermönch wählt, sind drastisch: „Ihr seid alle in Todsünde und lebt und sterbt in ihr wegen der Grausamkeit und Tyrannei, die ihr gegen jene unschuldigen Völker gebraucht“, ruft Antonio de Montesinos am 21. Dezember 1511, dem vierten Adventssonntag, zornig von seiner Kanzel in Santo Domingo. Und weiter: „Sagt, mit welchem Recht und mit welcher Gerechtigkeit haltet ihr jene Indios in einer so grausamen und schrecklichen Knechtschaft?“
Kämpfer für Gerechtigkeit
Montesinos geißelt nicht nur die Ausbeutung der indigenen Bevölkerung in der „Neuen Welt“. Als Erster verkündet er auch die menschliche „Geschwisterlichkeit“ von Europäern und Indios. Seine Adventspredigt, für die er von seinen Landsleuten angefeindet wird, markiert einen Wendepunkt: Von jetzt an kämpfen die Ordensbrüder auf der Insel Hispaniola für die Rechte der Ureinwohner.
Mehr zu Unrecht vergessene Menschen finden Sie im Magazin P.M. History.
Das Beitragsbild zeigt eine Statue von Montesinos. Sie steht in Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik.