Der Historiker und Friedensnobelpreisträger Ludwig Quidde
Wenn es ihm um die Sache ging, dann trat der Historiker, Politiker und Pazifist Ludwig Quidde (1858-1941)gar nicht friedlich auf. Die Monarchie wurde von ihm so scharf kritisiert, dass er wegen Majestätsbeleidigung drei Monate ins Gefängnis musste. Die Frankfurter Zeitung nannte ihn später einen „Feind aller Kompromisse im Grundsätzlichen“. Und dennoch: Am 10. Dezember 1927 erhielt Quidde den Friedensnobelpreis – als Auszeichnung für sein Engagement in der internationalen Friedensbewegung.
Quidde: Ein Provokateur
In seiner Rede provozierte Quidde erneut die Konservativen. Er forderte die „restlose Veröffentlichung aller militärischen Geheimnisse“ – und damit auch die Aufdeckung der illegalen deutschen Rüstung. Bei den Rechten galt er nun endgültig als „Landesverräter“. Vor den Nationalsozialisten floh er ins Exil nach Genf, wo er 1941 starb. Da hatte ihn die Heimat schon längst vergessen.
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