Wo ist fast alles aus Eis?

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Foto: © imago stock&people/ robertharding
Die chinesische Stadt Harbin war einst ein Fischerdorf - und ist nun Veranstaltungsort des weltweit größten Festivals für Eisskulpturen

(Text: Dieter Möller)

Ein Platz, an dem Fischer ihre Netze trocknen: Das bedeutet »Harbin« in der Sprache der Mandschu, eines Volks im Nordosten Chinas. Ein solcher einstiger Trockenplatz am mächtigen Fluss Songhua hat sich inzwischen von einem Fischerdorf zu einer Zehn-Millionen-Einwohner-Metropole entwickelt. Harbin, die zehntgrößte Stadt Chinas, ist ein wichtiges politisches, ökonomisches, wissenschaftliches und kulturelles Zentrum im Nordosten des Landes. Doch nicht nur das. Noch bis zum 28. Februar bildet Harbin außerdem das Zentrum der Welt für Eis- und Schneeskulpturen.

Das »Harbin International Ice and Snow Sculpture Festival«, so die offizielle Bezeichnung, gilt als das größte Eis- und Schneefestival der Erde. Von Anfang Januar bis Ende Februar können Millionen Besucher und Besucherinnen an gut 400 Aktivitäten und Veranstaltungen teilnehmen; in der ganzen Stadt sind Schneeskulpturen errichtet. Hauptattraktion ist die große Welt aus Eis und Schnee, die im Westteil der Sonneninsel im Fluss Songhua liegt.

Das Pariser Louvre in Harbin

Hunderte von Künstlerinnen und Künstlern aus China und der ganzen Welt haben zusammen mit Tausenden von Arbeiterinnen und Arbeitern in wochenlanger Arbeit teils riesige Monumente erschaffen. In den vergangenen Jahren waren dort etwa Kopien des Pariser Louvre oder des Pekinger Sommerpalasts zu bestaunen. 

Das Gelände ist nachmittags und auch nachts geöffnet. Dann sind die Gebäude aus Eis farbenfroh beleuchtet, was sie noch spektakulärer erscheinen lässt. Gewonnen wird das Eis aus der gefrorenen Oberfläche des Songhua. Mit Schwingsägen wird es in Blöcke geschnitten. Mit Eispickeln, Meißeln und verschiedenen Sägen formen die Teams eine funkelnde Wunderwelt und wetteifern um Auszeichnungen und Pokale für die besten Arbeiten.

Der Artikel ist in der Ausgabe 02/2022 von P.M. Schneller Schlau erschienen.

Die P.M.-Redaktion besteht aus einer Hauptredaktion und einer Vielzahl freier Autorinnen und Autoren. Die Magazine „P.M.“, „P.M. Schneller schlau“ und „P.M. History“ erscheinen monatlich und beschäftigen sich mit Themen rund um Physik, Chemie, Biologie, Natur, Psychologie, Geschichte und vielen mehr.
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