(Text: Christiane Löll)
Etwa acht Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen Schätzungen zufolge jährlich in die Ozeane. Experten unterscheiden zwischen Makro- und Mikroplastik, Letzteres sind Teilchen, die kleiner als fünf Millimeter im Durchschnitt sind und zum Teil durch Zersetzung von größeren Plastikprodukten wie Mülltüten oder Kaffeebechern im Wasser entstehen. Alle Lebewesen im Meer, ob Plankton oder große Wale, fressen die Miniteilchen, mit bislang noch nicht absehbaren Folgen.
Plastikmüll ist das sichtbarste Problem unserer Plastikkrise
Flüsse sind die Hauptwege, auf denen Plastikmüll ins Meer gelangt, 15 bis 20 der am stärksten verschmutzten Flüsse der Welt liegen in Asien. Es ist aber nicht so, dass der Abfall vor allem die Küsten und die Ozeane der Verursacher-Länder verschmutzt, sondern Meeresströmungen treiben die Plastikteilchen aller Art über den ganzen Globus. So gibt es im Nordpazifik riesige Müllteppiche von bis zu 1,6 Millionen Quadratkilometer Größe. Sie entstehen durch Meereswirbel, die sich im Uhrzeigersinn drehen und Abfall sammeln. Im Südpazifik wiederum strandet Müll auch auf entlegenen Inseln, etwa auf der unbewohnten Koralleninsel Henderson Island. Und in der Arktis findet sich vor allem Mikroplastik, das sich dort im Eis festsetzt. Forscher ermittelten unlängst, dass bis zu 12 000 Teilchen in einem Liter arktischem Meereis stecken. Kunststoff wurde vor rund 150 Jahren erfunden, inzwischen ertrinken wir darin.