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Hat die Erde ihre eigenen Elemente geschmiedet?

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Foto: © imago images/Rost9
Ein Forschertrio stellt den Ursprung unserer stofflichen Welt infrage: Leichtere Elemente könnten auch im Inneren der Erde geschmiedet worden sein

Bis auf Wasserstoff, Helium und Lithium, die beim Urknall entstanden, wurden alle anderen chemischen Elemente im »Normalbetrieb« von Sternen oder bei deren Explosion gebildet. So lautet die gängige Theorie über den Ursprung unserer stofflichen Welt. Ein Forschertrio aus Japan und Kanada stellt das nun infrage. Ihre Hypothese: Die leichteren Elemente im Periodensystem bis hin zum Eisen könnten vor zwei bis drei Milliarden Jahren auch im Inneren der Erde geschmiedet worden sein. Genauer gesagt im unteren Erdmantel in etwa 2600 Kilometer Tiefe – bei mehr als 3000 Grad Celsius und dem gut Einmillionenfachen des heutigen Atmosphärendrucks. Den Berechnungen der Wissenschaftler zufolge reichen diese Bedingungen allein allerdings noch nicht aus: Als weitere Zutaten für die Kernreaktionen werden demnach angeregte Elektronen und Neutrinos benötigt, nahezu masselose, ungeladene Elementarteilchen, die zu Myriaden den Planeten durchströmen.

Elementefabrik-Theorie könnte ungelöste Fragen beantworten

Die Elementefabrik in der Erde könnte nach Ansicht der Forscher eine Umwälzung in der irdischen Atmosphäre erklären: die drastische Zunahme des Stickstoffgehalts vor 2,5 bis 3 Milliarden Jahren. Stickstoff wäre demnach damals in der Tiefe des Planeten entstanden und dann über Vulkanausbrüche in die Atmosphäre aufgestiegen. Würde sich die Hypothese der Wissenschaftler bestätigen, müssten wir eine magische Erkenntnis über uns Menschen aufgeben: dass wir aus himmlischem Sternenstaub geboren sind. Denn ein Teil unserer chemischen Zutaten stammt dann aus der Hölle des Erdinneren.

 

(Text: Klaus Bachmann)

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