Noch im Zeitalter der Kutschen war auf Europas Straßen Linksverkehr angesagt. Ein Reiter zog an einem entgegenkommenden links vorbei. Eine Vermutung für den Linksdrall lautet, dass Rechtshänder ihr Pferd auch bevorzugt von links aus bestiegen (so wie wir heute Fahrräder). Zur Verbreitung des Rechtsverkehrs gibt es mehrere Theorien: So soll er einst im Zuge der Französischen Revolution von Robespierre verordnet und von Napoleon in Europa verbreitet worden sein. Der Rechtsverkehr könnte sich aber auch von der Binnenschifffahrt aus – wo seit jeher das Rechtsfahrgebot gilt – auf die Straße übertragen haben.
Lange gab es keine einheitlichen Regeln auf den Straßen
Jedenfalls gab es nach Napoleon hierzulande keine einheitlichen Regeln. Während die meisten Territorien in Deutschland auf Gesetze verzichteten, verpflichtete Bayern 1862 alle Fuhrwerke, entgegenkommenden Fuhr werken nach rechts auszuweichen. Als die Straßen immer voller wurden, übernahm das Deutsche Reich diese Regelung 1910. Österreich konnte sich lange nicht zwischen links und rechts entscheiden – bis Hitler 1938 den Rechtsverkehr endgültig vorschrieb.