Alkoholkonsum: Sechs populäre Irrtümer & Mythen – und wie viel es täglich sein darf

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Foto (C): Pixabay
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So manch einer fragt sich gerade in Corona-Zeiten: Ist mein Alkoholkonsum schon problematisch?

Ob Feierabendbier, Sektfrühstück, Absacker oder Sundowner – der Genuss alkoholischer Getränke zu verschiedensten Anlässen ist Teil unserer Kultur. Während andere Drogen wie Kokain und Heroin geächtet sind und ihre Konsumenten gesetzlich verfolgt werden, ist Alkohol gesellschaftlich voll akzeptiert. Und obwohl er extrem zerstörerische Wirkungen entfalten kann, weisen viele Bier-, Wein- und Schnapstrinker die Idee, dass sie eine Droge konsumieren, weit von sich. Diese besondere Rolle, die Alkohol in unserer Welt einnimmt, ist historisch gewachsen. Und gerade in der Coronakrise ist der Griff zum Alkohol vielleicht schneller getan als sonst, um abends Stress abzubauen. Doch ab wann wird es schädlich?

Jeder Deutsche ab 15 Jahren trank zuletzt 10,5 Liter reinen Alkohol pro Jahr

Es ist eine erstaunlich geringe Menge Alkohol, die laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) als täglich unbedenkliches Quantum gilt: Die gesundheitlich verträgliche Dosis Alkohol für Männer beträgt maximal 24 Gramm reinen Alkohol. Das entspricht in etwa 0,5 Litern Bier oder 0,2 Litern Wein. Für Frauen, die den Alkohol langsamer abbauen, gilt die Hälfte als gesundheitlich unbedenklich. Das sind also etwa 0,3 Liter Bier oder 0,1 Liter Wein pro Tag. Die Experten der DHS raten, an wenigstens zwei bis drei Tagen pro Woche ganz auf Alkohol zu verzichten. Auf der DHS-Website finden Interessierte Selbsttests, um das eigene Trinkverhalten zu überprüfen.

MYTHEN ÜBER DEN ALKOHOL

Alkohol verdunstet beim Kochen: Alkohol verdunstet zwar bereits ab 78 Grad Celsius, er vermischt sich aber mit den anderen Zutaten in Topf oder Pfanne, vor allem Fett hält den Alkohol fest. Nach 30 Minuten sind noch immer 35 Prozent des ursprünglichen Alkohols enthalten, selbst nach zweieinhalb Stunden sind es noch immer fünf Prozent.

Schnaps hilft bei der Verdauung: Zwar entspannt Alkohol kurzfristig die Magenmuskulatur, was bewirken kann, dass das Völlegefühl nach dem Essen ein wenig nachlässt. Tatsächlich verzögert Alkohol aber die Verdauung, auch werden Nährstoffe mit Alkohol im Magen schlechter aufgenommen.

Ein Glas Rotwein am Tag ist gesund: Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die sich jeden Tag ein Glas Rotwein gönnen, im Vergleich mit Nichttrinkern keinerlei gesundheitliche Vorteile haben.

Tabak verursacht Krebs, Alkohol nicht: Beim Abbau von Alkohol im Körper entsteht als Stoffwechselprodukt Acetaldehyd, das zu den am stärksten krebserregenden Substanzen zählt. Alkohol steht besonders häufig mit Tumoren in Speiseröhre, Mund und Rachen sowie mit Leber- und Darmkrebs in Verbindung.

Komasaufen ist ein Jugendphänomen: Alkoholexzesse sind mitnichten ein vorrangiges Problem der Jugend. Zwar ist die Zahl der sich bis zur Bewusstlosigkeit betrinkenden Jugendlichen in den letzten zehn Jahren deutlich angestiegen, die meisten Menschen, die mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden, sind aber Erwachsene.

Bier auf Wein, das lass sein: Beim Alkoholkonsum ist es egal, in welcher Reihenfolge verschiedene Getränke konsumiert wurden – Alkohol ist Alkohol. Allerdings tendieren Menschen dazu, mehr zu trinken, wenn sie nicht die ganze Zeit bei der gleichen Getränkesorte bleiben, sondern öfter wechseln.

(Text: Kristian Flohr / Red. P.M.)

Dieser Artikel ist in P.M. Fragen & Antworten erschienen.

Die P.M.-Redaktion besteht aus einer Hauptredaktion und einer Vielzahl freier Autorinnen und Autoren. Die Magazine „P.M.“, „P.M. Schneller schlau“ und „P.M. History“ erscheinen monatlich und beschäftigen sich mit Themen rund um Physik, Chemie, Biologie, Natur, Psychologie, Geschichte und vielen mehr.
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