Mythos: Warmes Wasser entfernt Keime besser als kaltes
RICHTIG: Der Grund für diese Annahme ist allerdings nicht, dass warmes Wasser Bakterien besser abtötet. Vielmehr lässt sich der Fettfilm auf unserer Haut mit warmem Wasser weitaus besser lösen als mit kaltem. Dieser Fettfilm kann Schmutz, abgestorbene Hautzellen und Mikroorganismen einschließen. Wenn warmes Wasser zur Verfügung steht, löst es diesen Fettfilm effizienter auf, was die Reinigung der Haut erleichtert.
Kommt zusätzlich ein Stück Seife ins Spiel, haben Keime buchstäblich einen schweren Stand. Seife besteht aus Molekülen, die sowohl fett- als auch wasserlösliche Teile haben. Diese Moleküle können Fett und Schmutz umhüllen und von der Haut abheben, was ihr Abspülen erleichtert. Ohne den schützenden Fettfilm gibt es für die Keime auf der Haut keinen Halt mehr, was ihre Entfernung durch das Reiben und Spülen mit Wasser weiter begünstigt.
Daher ist es weniger die Temperatur des Wassers selbst, die entscheidend ist, sondern die Kombination aus Wärme und Seife, die für eine gründlichere Entfernung von Schmutz und Mikroorganismen sorgt. Trotzdem bleibt die mechanische Aktion – also das gründliche Einreiben der Hände – der wichtigste Aspekt eines effektiven Händewaschens.