Mythos: Giraffen haben ebenso viele Halswirbel wie der Mensch
Richtig: Fast alle Säugetiere haben sieben Halswirbel. Einzig Seekühe haben sechs, Faultiere sechs oder neun. Während sie bei Spitzmäusen nur wenige Millimeter groß sind, erreichen einzelne Wirbel von Giraffen eine Länge von über 40 Zentimeter. Eine starke Sehne hält den zwei bis drei Meter langen Giraffenhals aufrecht, sie reicht vom Hinterkopf bis zum Steiß. Um ihren Kopf zu senken, muss die Giraffe daher enorm viel Muskelkraft aufwenden. Übrigens findet in ihrem Schlund eine 50 Zentimeter lange Zunge Platz.
Giraffenspezifische Anatomie
Neben den beeindruckenden Halswirbeln und der langen Zunge zeichnet sich die Giraffenanatomie durch einige faszinierende Anpassungen an ihr Lebensumfeld aus. Beispielsweise haben Giraffen ein außergewöhnlich starkes Herz, das etwa 11 Kilogramm wiegen kann, um den hohen Blutdruck zu kompensieren, der notwendig ist, um Blut durch den langen Hals ins Gehirn zu pumpen. Zusätzlich können spezielle Vene-Klappen den Blutrückfluss regulieren, wenn die Giraffe ihren Kopf hebt oder senkt, was vor einem plötzlichen Blutdruckabfall oder -anstieg schützt. Auch ihre Beine sind bemerkenswert; sie messen fast zwei Meter und enden in großen, schaufelförmigen Hufen, die ihnen Stabilität verleihen und als Verteidigungswaffe gegen Raubtiere dienen können.