Ein Igel hat schon bei der Geburt Stacheln, allerdings stechen sie noch nicht. Denn sie sind in eine fettreiche Hautschicht eingebettet, um eine reibungslose Geburt zu ermöglichen. Schon wenige Stunden nach der Geburt zieht sich die weiche Hautschicht allerdings zurück, und nach zwei bis drei Tagen hat der kleine Igel bereits mehr als ein paar Hundert Stacheln, die auch piksen, wenn man sie anfasst. Die weichen Stacheln werden im Lauf der Zeit ersetzt. Bis ins Erwachsenenalter wächst die Zahl auf 6000 bis 8000.
Anfangs sind die Stacheln von Igeljungen sehr weich
Die wehrhaften Stacheln sind nichts anderes als versteifte Haare. Sie bestehen aus Keratin und sind innen hohl, sonst würde der Kleinsäuger unter dem Gewicht seines Schutzpanzers zusammenbrechen. Igel bekommen ihren Nachwuchs je nach Witterung zwischen Mai und September. Verirrte Igel, die man im Spätherbst und im Winter im Garten findet, sind oft spät geborene Exemplare, die sich nicht genügend Fett angefressen haben, um den Winterschlaf zu überstehen. Wenn sie unter 500 Gramm wiegen, müssen sie vielleicht aufgepäppelt werden. Dann ist es aber gut, mit Naturschützern vor Ort Kontakt aufzunehmen. Es ist verboten, Igel aus der Natur zu entnehmen, es sei denn, sie brauchen Hilfe. Und das sollten Experten klären.
(Text: Stefan Maiwald)
Der Artikel ist in der Ausgabe 10/2020 von P.M. Fragen & Antworten erschienen.