(Text: Chris Löwer)
Das Wetter mit Flugrobotern manipulieren: Das klingt wie eine Idee aus Science-Fiction-Welten wie dem »Star Wars«-Universum. Und doch haben Forschende des Nationalen Zentrums für Meteorologie in Dubai und der britischen University of Reading kürzlich genau das getan. An einem bedeckten Tag ließen sie in dem Emirat Drohnen in den Himmel aufsteigen, wo diese Wolken mit Laserstrahlen unter Beschuss nahmen. Dabei ging es nicht um die Abwehr feindlicher Raumschiffe oder einen Kampfeinsatz für besseres Wetter. Die Drohnen dienten vielmehr als moderne Regenmacher. Und tatsächlich gelang es den Geräten, es über der Wüste regnen zu lassen. Das Prinzip dahinter ist einfach: Durch den Laserbeschuss werden die kleinen Wassertröpfchen in den Wolken elektrisch aufgeladen. Dadurch ballen sie sich zusammen und werden schließlich so groß, dass sie nicht mehr als feiner Nebel in der Luft schweben können – sie regnen ab.
Kritik an Eingriffen ins Wettergeschehen
Die Prozedur kann sogar zu ziemlich heftigen Regenfällen führen, wie ein Video der Meteorologen des Emirats zeigt. Das allerdings ruft Kritiker derartiger Eingriffe in das Wettergeschehen auf den Plan: Sie fürchten unkontrollierte Auswirkungen der Technik. Zwar ist Trockenheit in vielen Weltregionen ein Problem: In den Emiraten etwa fallen durchschnittlich nur fünf Zentimeter Niederschlag im Jahr. Zusätzlicher Regen könnte daher viele positive Effekte haben. Doch mit Starkregen, der Böden wegschwemmt, oder gar versehentlich ausgelösten Fluten ist niemandem gedient. Und in falschen Händen, so Kritiker, könnte die Technik auch in böswilliger Absicht eingesetzt werden – schließlich ließen sich damit die Lebensumstände vieler Menschen nach Gutdünken manipulieren.
Der Artikel ist in der Ausgabe 01/2022 von P.M. Schneller Schlau erschienen.