Haarausfall bei Frauen: Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Ratschläge

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Haarausfall bei Frauen
Foto: Siam // Adobe Stock

Haarausfall bei Frauen ist ein komplexes Thema, das viele unterschiedlichste Ursachen haben kann. Für die betroffenen Frauen ist Haarverlust oft mehr als nur ein ästhetisches Problem; es kann auch das Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen. In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Aspekte des Haarausfalls bei Frauen, darunter hormoneller Haarausfall, mögliche Therapieformen und wirksame Mittel gegen Haarausfall bei Frauen.

Inhalt: 

 

Haarausfall bei Frauen: Ursachen und Einflüsse

  • Hormoneller Haarausfall bei Frauen

Eine der häufigsten Ursachen für Haarausfall bei Frauen sind hormonelle Schwankungen. Hormoneller Haarausfall tritt häufig in Lebensphasen auf, in denen sich der Hormonhaushalt verändert – insbesondere während der Schwangerschaft, der Geburt und den Wechseljahren. Diese Form des Haarverlusts wird auch als androgenetische Alopezie bezeichnet und ist oft erblich bedingt. Hierbei spielen die Sexualhormone, insbesondere Testosteron und Östrogen, eine zentrale Rolle.

Hormone, insbesondere die Androgene, beeinflussen die Haarfollikel und deren Wachstumszyklus. Während der Schwangerschaft sorgt das erhöhte Östrogen für kräftigeres und dichteres Haar, da die Haare länger in der Wachstumsphase verweilen. Nach der Geburt sinken die Östrogenspiegel wieder, und viele Frauen bemerken einen verstärkten Haarausfall. Auch die Wechseljahre bringen Veränderungen im Hormonhaushalt mit sich, die zu Haarverlust führen können, da der Östrogenspiegel abnimmt und die Wirkung der Androgene zunimmt.

  • Genetisch und erblich bedingter Haarausfall bei Frauen

Neben hormonellen Ursachen spielt auch die genetische Veranlagung eine Rolle. Die androgenetische Alopezie ist ein Beispiel für erblichen Haarausfall. Frauen, die genetisch dazu veranlagt sind, haben eine erhöhte Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT), einem Abbauprodukt von Testosteron. Dies führt dazu, dass die Wachstumsphase der Haare verkürzt und die Haarfollikel kleiner werden.

Dieser genetische Haarausfall tritt oft langsam und schleichend auf. Die Haare in der vorderen und mittleren Kopfregion dünnen aus, was zu einer insgesamt geringeren Haardichte führt. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Form des Haarausfalls progressiv ist und ohne Behandlung fortschreitet. Daher ist eine frühzeitige Diagnose und Intervention entscheidend, um den Haarverlust zu verlangsamen oder zu stoppen.

  • Medizinische Ursachen und Erkrankungen

Erkrankungen und bestimmte medizinische Behandlungen können ebenfalls zu Haarausfall bei Frauen führen. Schilddrüsenerkrankungen, Anämie, Krankheiten wie Lupus sowie Infektionen der Kopfhaut sind einige der medizinischen Ursachen. Verschiedene Medikamente wie Blutdrucksenker oder Präparate zur Behandlung von rheumatoider Arthritis haben als Nebenwirkungen häufig Haarausfall zur Folge.

Autoimmunerkrankungen wie Alopecia areata führen dazu, dass das Immunsystem die Haarfollikel angreift, was zu einem punktuellen oder kreisrunden Haarausfall führt. Auch dermatologische Erkrankungen wie Schuppenflechte oder Ekzeme können die Kopfhaut schädigen und Haarausfall verursachen.

Eine sorgfältige medizinische Anamnese und Laboruntersuchungen sind notwendig, um die genauen Ursachen herauszufinden. Die Behandlung der Grunderkrankung oder eine Anpassung der Medikation können oft den Haarausfall stoppen oder zumindest reduzieren.

  • Lebensstil und Stress

Stress ist ein weiterer bedeutender Faktor, der zum diffusen Haarausfall führen kann. Ein hektischer Lebensstil und mentale Belastungen können das Wohlbefinden und damit auch die Haargesundheit beeinträchtigen. Stresshormone wie Kortison stören den natürlichen Haarwachstumszyklus und können somit Haarverlust verursachen.

Chronischer Stress führt zur Freisetzung von entzündungsfördernden Zytokinen, die die Haarfollikel beeinflussen und die Wachstumsphase der Haare verkürzen. Auch mangelnde Schlafqualität und ungesunde Ernährungsgewohnheiten können den Haarausfall verschlimmern. Es ist daher wichtig, Stressmanagement-Strategien zu entwickeln, um das allgemeine Wohlbefinden und die Haargesundheit zu unterstützen.

 

Behandlung von Haarausfall bei Frauen

  • Medizinische Therapie und Medikamente

Es gibt verschiedene Mittel gegen Haarausfall bei Frauen, die speziell darauf abzielen, die Haarwurzeln zu stärken und das Haarwachstum zu fördern. Eine häufig eingesetzte medikamentöse Therapie ist die Behandlung mit Minoxidil. Studien haben gezeigt, dass Minoxidil die Blutversorgung der Haarfollikel verbessert und dadurch die Wachstumsphase der Haare verlängert. Ein weiteres gängiges Medikament ist Finasterid, welches jedoch aufgrund seiner Wirkung auf die Sexualhormone hauptsächlich bei Männern eingesetzt wird.

Minoxidil wird in der Regel als topische Lösung oder Schaum auf die Kopfhaut aufgetragen. Die regelmäßige Anwendung über mehrere Monate ist notwendig, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen. Ein Arzt sollte die Anwendung überwachen, um mögliche Nebenwirkungen wie Kopfhautreizungen zu minimieren. Andere Medikamente wie Spironolacton und Flutamid, die als Antiandrogene wirken, können ebenfalls bei hormonell bedingtem Haarausfall eingesetzt werden.

  • Hormonersatztherapie und Pille

Bei hormonellem Haarausfall kann eine Hormonersatztherapie sinnvoll sein. Insbesondere bei Frauen, die durch die Wechseljahre gehen, kann eine solche Therapie den Östrogenspiegel ausgleichen und so den Haarausfall reduzieren. Auch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel wie der Pille kann sich auf den Hormonhaushalt und damit auf den Haarwuchs auswirken. Allerdings muss hier die Wirksamkeit individuell geprüft und die Behandlung durch einen Arzt überwacht werden, da es zu Nebenwirkungen kommen kann.

Es ist wichtig, dass die Hormontherapie individuell auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt ist. Eine sorgfältige Überwachung und regelmäßige Bluttests sind erforderlich, um den Therapieerfolg zu messen und mögliche Nebenwirkungen zu beobachten. In manchen Fällen können Phytoöstrogene, also pflanzliche Östrogene, eine sichere Alternative darstellen.

  • Topische Behandlungen und Kortison

Neben den genannten systemischen Medikamenten gibt es auch topische Lösungen wie Kortison-Cremes, die direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Diese sind vor allem bei entzündlichen Erkrankungen der Kopfhaut und kreisrundem Haarausfall wirksam. Kortison unterdrückt das Immunsystem lokal und reduziert die Entzündung, wodurch die Haarfollikel besser funktionieren können.

Eine weitere topische Option ist die Anwendung von Tretinoin, das die Zellteilung in den Haarfollikeln stimuliert. Kombiniert mit Minoxidil kann Tretinoin die Wirksamkeit der Behandlung erhöhen. Diese Behandlungsformen sollten immer unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, um Hautirritationen und andere Nebenwirkungen zu vermeiden.

 

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Naturheilmittel und Präparate

  • Vitamine und Spurenelemente

Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen ist essentiell für gesundes Haarwachstum. Präparate mit Biotin, Silizium und Zink können das Haar stärken und Haarausfall vorbeugen. Besonders in stressigen Phasen oder nach einer Schwangerschaft kann eine gezielte Supplementierung hilfreich sein.

Biotin, auch als Vitamin B7 bekannt, ist entscheidend für die Keratinproduktion, das Strukturprotein der Haare. Zink reguliert die Hormonproduktion und unterstützt das Immunsystem, wodurch es einem hormonell bedingten Haarausfall entgegenwirken kann. Silizium stärkt die Zellstruktur der Haarfollikel und verbessert die Elastizität und Festigkeit des Haares. Weitere wichtige Vitamine und Mineralstoffe für das Haarwachstum sind Vitamin D, Eisen und Omega-3-Fettsäuren.

  • Pflanzliche Wirkstoffe

Pflanzliche Präparate, beispielsweise aus Brennnessel oder Sägepalme, sind bekannt dafür, das hormonelle Gleichgewicht zu unterstützen und das Haarwachstum zu fördern. Diese Mittel haben den Vorteil, dass sie in der Regel weniger Nebenwirkungen haben als synthetische Medikamente.

Sägepalme wirkt als natürlicher 5-Alpha-Reduktase-Hemmer und kann die Umwandlung von Testosteron zu DHT reduzieren, ähnlich wie Finasterid. Brennnessel-Extrakte enthalten eine Vielzahl von Mineralien und Vitaminen, die das Haarwachstum unterstützen und die Kopfhaut gesund halten. Weitere bewährte pflanzliche Wirkstoffe sind grüner Tee, Rosmarin-Extrakt und Aloe Vera, die entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Eigenschaften besitzen.

 

Ärztliche Diagnose und Beratung

  • Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Wenn Haarausfall länger als sechs Monate andauert oder plötzlich und massiv auftritt, sollte ein Dermatologe oder speziell ein Trichologe konsultiert werden. Der Arzt kann Bluttests durchführen, um mögliche Erkrankungen auszuschließen, und eine genaue Analyse der Kopfhaut und Haarwurzeln vornehmen. Eine frühzeitige Diagnose kann dazu beitragen, den Haarausfall effektiv zu behandeln und weiteren Verlust zu verhindern.

Zusätzlich zur Blutuntersuchung kann der Arzt eine Trichoskopie durchführen, eine mikroskopische Untersuchung der Haarwurzeln und Kopfhaut. Dies gibt Aufschluss über die Art des Haarausfalls und den Zustand der Haarfollikel. In manchen Fällen ist auch eine Biopsie der Kopfhaut notwendig, um Autoimmunerkrankungen oder andere tiefgehende Störungen auszuschließen.

  • Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es beim Dermatologen?

Dermatologen können eine ganze Reihe von Therapiemöglichkeiten anbieten. Neben medikamentösen Therapien gehören hierzu auch Lasertherapien und mikrochirurgische Eingriffe wie Haartransplantationen. Jeder Fall von Haarausfall bei Frauen muss individuell betrachtet und entsprechend behandelt werden.

Lasertherapie, auch Low-Level-Laser-Therapie (LLLT) genannt, fördert die Durchblutung und Zellaktivität in der Kopfhaut und kann das Haarwachstum stimulieren. Diese Behandlung wird oft in spezialisierten Kliniken durchgeführt und benötigt mehrere Sitzungen, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen. Bei fortgeschrittenem Haarverlust kann eine Haartransplantation in Erwägung gezogen werden. Dabei werden Haarfollikel aus einer dicht bewachsenen Stelle der Kopfhaut entnommen und in die kahlen Stellen transplantiert.

 

Prävention und Pflege

  • Regelmäßige Kopfhautpflege

Eine gesunde Kopfhaut ist die Basis für starkes Haarwachstum. Die Verwendung von milden Shampoos und der Verzicht auf aggressive Haarpflegeprodukte hilft genauso wie die regelmäßige Massage der Kopfhaut, um die Durchblutung zu fördern.

Die Wahl der richtigen Haarpflegeprodukte ist entscheidend. Sulfatfreie Shampoos und Conditioner, die reich an natürlichen Inhaltsstoffen sind, können die Kopfhaut schonen und das Haarwachstum unterstützen. Eine regelmäßige Anwendung von Kopfhautpeelings kann helfen, abgestorbene Hautzellen und überschüssigen Talg zu entfernen, was die Nährstoffaufnahme verbessert.

  • Stressbewältigung

Da Stress als Auslöser für Haarausfall bekannt ist, tragen Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation und regelmäßige Pausen zur psychischen und somit auch zur körperlichen Gesundheit bei. Ausreichend Schlaf und gesunde Ernährungsgewohnheiten können zusätzlich unterstützen.

Stressmanagement kann auch durch sportliche Aktivitäten und Freizeitbeschäftigungen erreicht werden, die Freude und Entspannung bringen.  unterstützt die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden, was wiederum positiven Einfluss auf die Haargesundheit hat.

 

Diät und Lebensstil für gesundes Haar

  • Ernährungsempfehlungen

Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Haargesundheit. Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen, Eisen und Vitaminen sind, unterstützen das Haarwachstum und helfen, Haarausfall vorzubeugen. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen,

  • Hydration und Feuchtigkeit im Haar

Genügend Wasser zu trinken ist ebenso wichtig, da Dehydration auch Einfluss auf das Haar nehmen kann. Feuchtigkeitsspendende Haarmasken und Öle, wie beispielsweise Arganöl oder Kokosnussöl, können dazu beitragen, das Haar zu stärken und vor Brüchigkeit zu schützen.

 

Fazit: Haarausfall bei Frauen

Haarausfall bei Frauen ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, das unterschiedliche Ursachen haben kann. Es ist wichtig, die genaue Ursache des Haarausfalls zu ermitteln, um eine wirksame Behandlung zu finden. Egal ob hormoneller Haarausfall, genetische Ursachen oder stressbedingter Verlust – es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten und Mittel gegen Haarausfall bei Frauen, die helfen können. Der Gang zum Arzt oder Dermatologen ist dabei oft der erste wichtige Schritt zur Besserung. Begleitende Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung, Stressmanagement und die richtige Haarpflege können ebenfalls erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Haare haben.

 

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Sarah arbeitet als Wissenschaftsjournalistin, unter anderem für „P.M.“ und „National Geographic“. Zum Journalismus kam sie über ihr Studium Modejournalismus / Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem beruflichen Weg sammelte sie auch Erfahrungen im Bereich Film und Fernsehen sowie im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.
Sarah arbeitet als Wissenschaftsjournalistin, unter anderem für „P.M.“ und „National Geographic“. Zum Journalismus kam sie über ihr Studium Modejournalismus / Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem beruflichen Weg sammelte sie auch Erfahrungen im Bereich Film und Fernsehen sowie im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.
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