Die meisten italienischen Hotels haben keine Zimmernummer 17, in Hochhäusern gibt es keine 17. Etage, bei der Fluggesellschaft Alitalia keine 17. Sitzreihe. Der französische Autohersteller Renault benannte sein Modell „R17“ für den italienischen Markt in „R177“ um. Alles, was wir bei uns mit der Unglückszahl 13 erleben, passiert in Italien mit der 17.
Die Ursprünge dafür liegen über 2000 Jahre zurück, denn schon die alten Römer fürchteten die 17. Das hatte mit ihrer Schreibweise für die Zahl – XVII – zu tun. Bei einer Umstellung der Buchstaben ergibt sich »VIXI«. Das bedeutet „Ich habe gelebt“ (also: „Ich bin tot“). Doch nicht nur dieses Anagramm ist für den schlechten Ruf der 17 verantwortlich: Eine der drei Legionen, die im Teutoburger Wald von Arminius vernichtend geschlagen wurden, war die 17. Legion. Warum aber ist die Unglückszahl 13, aber in Italien die 17?
Die Unglückszahl 13 ist in Italien kein Problem – dafür aber die 17
Statt Freitag, dem 13. ist in Italien Freitag, der 17. der Unglückstag, aber auch Dienstag, der 17. „Nè di Venere, nè di Marte, nè si sposa, nè si parte“, heißt es: Eine Reise darf also weder an einem Freitag noch an einem Dienstag beginnen oder enden, und auch geheiratet wird an beiden Tagen nicht. Der Freitag bringt generell Unglück, weil Jesus an einem Freitag gekreuzigt wurde.
Und Dienstag heißt „martedì“ und ist im Italienischen und anderen romanischen Sprachen nach dem Kriegsgott Mars benannt – das gilt als schlechtes Omen. Das Schicksal der 13 als Unglückszahl bei uns hat ebenfalls historische Gründe: Wir empfinden sie, wie viele andere Primzahlen auch, als unvollkommen – knapp an der Perfektion der 12 vorbei. Und im Neuen Testament wird Jesus beim Abendmahl von Judas verraten, dem 13. Gast.
(Text: Stefan Maiwald)
Dieser Artikel ist in P.M. Fragen & Antworten erschienen.