Erst kam es im September 2024 zu einem Ausbruch in Ruanda, einen Monat später dann zu einem Verdachtsfall in Hamburg: Ein Medizinstudent, der aus dem zentralafrikanischen Land heimgekehrt war, hatte sich womöglich mit Marburg-Viren infiziert.
Die gefährlichen Krankheitserreger ähneln den berüchtigten Ebolaviren. Sie lösen bei den Betroffenen zunächst Fieber aus, Schüttelfrost und starke Muskelschmerzen. Auch Kopf- und Halsschmerzen kommen vor. Die Patientinnen und Patienten entwickeln Durchfall und Erbrechen, Übelkeit und Bauchschmerzen. Vor allem aber kommt es etwa eine Woche nach Symptombeginn zu inneren Blutungen – im
Magen und im Darm, auch in der Lunge. Selbst im Mund, in den Augen und der Haut treten sie auf. Als Folge des Blutverlusts kann es schließlich zu einem multiplen Organversagen kommen. Trotz medizinischer Behandlung stirbt jeder vierte Patient am Marburgfieber. Bei einigen Ausbrüchen in Afrika waren es sogar mehr als 80 Prozent.
Zum ersten Ausbruch der gefährlichen Viruserkrankung kam es laut Weltgesundheitsorganisation im Jahr 1967 in Deutschland. In der hessischen Stadt Marburg infizierten sich 29 Menschen, sieben von ihnen starben. Die Betroffenen hatten sich in einem Labor bei Versuchsaffen – Äthiopischen Grünmeerkatzen aus Uganda – mit dem bis dahin unbekannten Erreger angesteckt.
Menschen infizieren sich, wenn sie direkt mit Körperflüssigkeiten der Betroffenen in Kontakt kommen. Bislang gibt es gegen die Erkrankung mit Marburg-Viren weder eine wirksame Therapie noch einen Impfstoff. Den Patientinnen und Patienten können aber fiebersenkende Medikamente helfen, bei ausgeprägtem Durchfall kommen Infusionen mit Elektrolyten zum Einsatz.
Der Medizinstudent in Hamburg allerdings brauchte diese Behandlung nicht. Die Gesundheitsbehörde konnte dort bald Entwarnung geben, der junge Mann hatte sich
nicht mit den Marburg-Viren infiziert. (av)
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