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Was ist Platanenhusten?

von
Palatanenhusten
Foto: Krakenimages.com // Adobe Stock
Reizhusten, Atemnot, brennende Augen - alles aus dem Nichts. Woher kann dieser schlechte Gesundheitszustand so plötzlich kommen?

Reizhusten, Atemnot, brennende Augen: Darüber klagten 2022 an einem heißen Frühsommertag plötzlich 40 Schulkinder einer Gesamtschule in Wiesbaden und lösten damit einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei aus. Gingen die herbeigeeilten Einsatzteams zunächst von einem Reizgas aus, vielleicht auch von einem Industrieunfall in einer benachbarten Chemiefabrik, stellte sich bald heraus, dass bestimmte Bäume im Schulhof die mysteriösen Symptome ausgelöst hatten: die Platanen.

Es war ungewöhnlich warm an diesem Tag, mit 29 Grad Celsius Außentemperatur und starken Windböen. Wegen der Hitze hatten mehrere Klassen ihren Unterricht bei offenen Fenstern abgehalten. Bis die Schülerinnen und Schüler besagte Beschwerden entwickelt hatten. Als die Lehrkräfte die Kinder auf den Pausenhof entließen, verstärkten sich die Symptome noch. Dort nämlich standen viele Exemplare der gemeinen Ahornblättrigen Platane. Sie stellt den am häufigsten gepflanzten Stadtbaum in Europa dar.

Im Frühjahr und Frühsommer tragen die Bäume an der Unterseite ihrer Blätter und an den Knospen Sternhaare, die sich bei Wind lösen können. Diese »spiky hairs« sehen unter dem Mikroskop wie winzige Dornen aus und können als »Platanenstaub« die Atemwege, Augen, Nase und Hals reizen. Der starke Wind hatte im Schulhof die Sternhaare aufgewirbelt und so die an sich harmlosen Symptome ausgelöst, den sogenannten Platanenhusten. Bei den Betroffenen ließen die Beschwerden nach ein bis zwei Stunden von selbst wieder nach. Wie oft der Platanenhusten in Deutschland auftritt, ist nicht bekannt. Ärzte gehen allerdings davon aus, dass die Anzahl der Fälle im Zuge des Klimawandels zunehmen werden.

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