Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, die häufig zu einer Schilddrüsenunterfunktion führt. Eine gezielte Ernährung kann dazu beitragen, die Entzündungsreaktionen zu vermindern, die Schilddrüsenfunktion zu unterstützen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Wie bei Hashimoto Ernährung helfen kann.
Inhalt:
- Was ist Hashimoto?
- Hashimoto: Ernährung kann helfen
- Wissenschaftliche Erkenntnisse
- Praktische Tipps
- Fazit
Was ist Hashimoto?
Die Hashimoto-Thyreoiditis, benannt nach dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto, der die Krankheit 1912 erstmals beschrieb, ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift. Diese Angriffe führen zu einer Entzündung der Schilddrüse und können dazu führen, dass die Drüse weniger Schilddrüsenhormone produziert, was als Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose bezeichnet wird. Die Ursachen der Hashimoto-Thyreoiditis sind noch nicht vollständig geklärt, es wird jedoch angenommen, dass genetische Faktoren, Umweltfaktoren und möglicherweise Infektionen eine Rolle spielen.
Typische Symptome der Krankheit sind Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, trockene Haut und Haarausfall, Verstopfung und depressive Verstimmungen. Die Behandlung umfasst in der Regel die lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonen in Form von Medikamenten. Eine angemessene „Hashimoto Ernährung“ ist jedoch ebenfalls ein entscheidender Faktor, um das Wohlbefinden der Betroffenen zu verbessern und die Symptome zu lindern.
Hashimoto: Ernährung und ihre Bedeutung
Die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle im Management der Hashimoto-Thyreoiditis. Da es sich um eine entzündliche Erkrankung handelt, können entzündungshemmende Lebensmittel und bestimmte Nährstoffe helfen, die Symptome zu lindern und die Schilddrüsengesundheit zu fördern. Eine ausgewogene Ernährung kann die Symptome deutlich lindern und zur Stabilisierung des Zustandes beitragen.
Günstige Lebensmittel und Nährstoffe
Selenreiche Lebensmittel
- Bedeutung: Selen unterstützt die Umwandlung von Schilddrüsenhormonen und hat antioxidative Eigenschaften, die entzündungshemmend wirken können
- Quellen: Paranüsse, Fisch (z.B. Thunfisch, Lachs), Eier, Sonnenblumenkerne, Pilze und Quinoa
Entzündungshemmende Lebensmittel
- Bedeutung: Verringern autoimmunen Entzündungsreaktionen, die für Hashimoto typisch sind
- Quellen: Fettreicher Fisch (z.B. Lachs, Makrele), Beeren (z.B. Blaubeeren, Erdbeeren), grünes Blattgemüse (z.B. Spinat, Grünkohl), Nüsse (z.B. Walnüsse, Mandeln), Kurkuma und Ingwer
Ballaststoffe
- Bedeutung: Unterstützen die Darmfunktion und fördern eine gesunde Mikroflora
- Quellen: Vollkornprodukte (z.B. Haferflocken, Vollkornbrot), Obst (z.B. Äpfel, Beeren), Gemüse (z.B. Karotten, Brokkoli), Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Kichererbsen)
Proteinreiche Lebensmittel
- Bedeutung: Wichtig für Gewebereparatur und Hormonproduktion.
- Quellen: Mageres Fleisch (z.B. Huhn, Pute), Fisch, Milchprodukte (z.B. Joghurt, Käse), Hülsenfrüchte und Nüsse.
Antioxidantienreiche Lebensmittel
- Bedeutung: Bekämpfen oxidative Schäden
- Quellen: Beeren, dunkle Schokolade, grüner Tee, Kräuter (z.B. Rosmarin, Oregano)
Lebensmittel und Substanzen, die gemieden werden sollten
Glutenhaltige Lebensmittel
- Bedeutung: Kann Entzündungsreaktionen auslösen und Symptome verschlechtern
- Quellen: Weizen, Roggen, Gerste und verarbeitete Lebensmittel, die diese Getreidearten enthalten
Jodreiche Lebensmittel
- Bedeutung: Übermäßige Jodzufuhr kann die Schilddrüse zusätzlich belasten
- Quellen: Algen, jodiertes Salz, bestimmte Meeresfrüchte
Sojaprodukte
- Bedeutung: Isoflavone in Soja können die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen hemmen
- Quellen: Tofu, Sojamilch, Sojabohnen, Sojaprotein
Goitrogene in rohem Zustand
Bedeutung: Können die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen. Kochen deaktiviert diese Stoffe weitgehend
Quellen: Rohes Brokkoli, rohe Kohlarten, roher Rosenkohl
Weitere Ernährungsfaktoren
Omega-3-Fettsäuren
- Bedeutung: Entzündungshemmende Eigenschaften
- Quellen: Fischöl, Leinsamen, Chia-Samen, Walnüsse, Algenöl
Vitamin D
- Bedeutung: Mangel wird mit autoimmunen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht.
- Quellen: Sonnenexposition, fetter Fisch (z.B. Makrele, Lachs), angereicherte Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel.
Probiotika
- Bedeutung: Fördern eine gesunde Darmflora und unterstützen das Immunsystem.
- Quellen: Fermentierte Lebensmittel (z.B. Joghurt, Sauerkraut, Kimchi), Probiotika-Präparate.
Zink
- Bedeutung: Essenzielles Spurenelement für die Synthese und Aktivierung von Schilddrüsenhormonen.
- Quellen: Fleisch (z.B. Rindfleisch, Schweinefleisch), Schalentiere (z.B. Austern), Hülsenfrüchte (z.B. Kichererbsen), Nüsse (z.B. Cashewnüsse).
Wissenschaftliche Erkenntnisse und Diätansätze
Verschiedene wissenschaftliche Studien haben untersucht, wie sich bestimmte Diäten auf Patienten mit Hashimoto auswirken. Dabei hat sich gezeigt, dass glutenfreie Diäten bei Hashimoto-Patienten mit gleichzeitig bestehender Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie die Symptome lindern können. Auch Paleo-Diäten, die hauptsächlich nicht verarbeitete, natürliche Lebensmittel umfassen, haben in einigen Fällen dazu beigetragen, entzündliche Marker und autoimmune Reaktionen zu senken. Ein spezieller Ansatz ist das „Autoimmune Protokoll“ (AIP), das darauf abzielt, Lebensmittel zu eliminieren, die häufig Autoimmunreaktionen auslösen. Hier berichten viele Betroffene von einer Reduktion der Entzündung und einer Verbesserung ihrer Symptome.
Praktische Tipps zur Umstellung der Ernährung
Das Führen eines Ernährungstagebuchs kann hilfreich sein, um individuelle Unverträglichkeiten zu identifizieren und die Wirkung verschiedener Lebensmittel auf den Körper zu beobachten. Regelmäßige Mahlzeiten unterstützen die Blutzuckerregulation und verhindern Energieschwankungen. Eine langsame Umstellung der Ernährung erleichtert die Anpassung und reduziert das Risiko von Rückfällen.
Fazit
Eine detailliert abgestimmte Ernährung kann eine wesentliche Rolle im Management der Hashimoto-Thyreoiditis spielen. Die Integration von selenreichen, entzündungshemmenden, ballaststoffreichen und proteinreichen Lebensmitteln kann die Gesundheit der Schilddrüse unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Gleichzeitig ist es wichtig, potenziell belastende Lebensmittel wie glutenhaltige, übermäßig jodhaltige und rohe goitrogene Lebensmittel zu vermeiden. Eine Ernährungsumstellung sollte stets individuell erfolgen und durch ärztliche Beratung begleitet werden, um den besten therapeutischen Nutzen zu erzielen.
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