Tatsächlich scheinen Katzen regelrecht high zu werden von den Ausdünstungen der Pflanze. Denn sie enthalten Stoffe, die bei den Tieren einen Opioidrezeptor aktivieren. Der euphorische Zustand hat eine biologische Funktion, wie Wissenschaftler der japanischen Universität Iwate nun herausfanden: Vor lauter Begeisterung parfümieren sich die Katzen mit dem Duft ein, was wiederum Stechmücken abschreckt.
Auch wild lebende Katzenarten schätzen das Kraut
Die Wirkung belegten die Forscher sowohl bei der europäischen Katzenminze als auch an einer asiatischen Pflanze: dem Japanischen Strahlengriffel, bekannt auch als Matatabi. Er enthält die Substanz Nepetalactol, die europäische Katzenminze das ähnliche Nepetalacton. Beide schützten in Versuchen vor den Angriffen von Mücken. Nicht nur Hauskatzen sind empfänglich für die euphorisierende Wirkung der Substanzen. Auch wild lebende Katzenarten schätzen das Kraut – darunter Jaguare, Europäische Luchse und Amurleoparden. Die Forscher vermuten daher, dass die Vorliebe schon früh in der Stammesgeschichte der Katzen entstand. Nun wollen sie untersuchen, ob sich aus der Substanz ein Insektenschutz auch für Menschen entwickeln lässt.
Der Artikel ist in der Ausgabe 05/2021 von P.M. Fragen & Antworten erschienen.