Viele Kleidungsstücke wurden ursprünglich fürs Militär entwickelt, fanden dann aber den Weg in die zivile Garderobe: Chino- und Cargohosen, T-Shirts, Parkas und Caban-Jacken. Zur zeitlosen Ikone gebracht hat es der britische Trenchcoat, dessen Name direkt übersetzt »Schützengraben-Mantel« bedeutet. Sein Schnitt wurde durch die Anforderungen der Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs geformt. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts bekamen britische Offiziere keine Standard-Uniformen gestellt, sondern erhielten Geld, um sich selbst einzukleiden. Sie taten dies bevorzugt bei hochwertigen Ausstattern wie Burberry oder Aquascutum, die heute noch existieren. Diese stellten damals selbst entwickelte wasserabweisende und atmungsaktive Stoffe her.
Burberry ist bis heute die bekannteste Marke für Trenchcoats
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges zählte ein Mantel namens »Tielocken« aus Gabardine-Stoff von Burberry zu den beliebtesten Modellen. Im Laufe des Krieges wurde der Mantel in Trenchcoat umbenannt und weiter optimiert: zweireihige Knopfleiste, Schulterklappen für Rangabzeichen, eine doppelte Lage Stoff in der Schulterpartie und eine Regenblende am Rücken. Außerdem wurde der Gürtel mit D-förmigen Metallringen zum Befestigen von Ausrüstung versehen. Amerikanische Offiziere, die im Ersten Weltkrieg gekämpft hatten, nahmen ihn mit nach Amerika. Dort wurden die Mäntel aus den Schützengräben schließlich von Hollywood entdeckt und gaben in Kinofilmen Detektiven und Femmes fatales ein verwegenes Aussehen. So wurde der Trenchcoat einem weltweiten Publikum bekannt und mit der Zeit zu einem Klassiker der Modegeschichte.
(Text: Kristian Flohr)
Der Text ist in P.M. Fragen & Antworten Ausgabe 08/2020 erschienen.