Welche Persönlichkeiten waren unermesslich reich?

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Boat, Transportation, Vehicle
Foto (C): Bridgeman Images
Die Vergangenheit zeigt: Es gibt viele Wege zum Wohlstand. Was oft hilft, sind Fleiß, Verbindungen – und eine Portion Skrupellosigkeit

Welche historische Person die meisten Besitztümer angehäuft hatte, ist aus heutiger Sicht schwer zu beurteilen. Doch es gibt einige Menschen, deren Reichtum zum Stoff von Legenden wurde. Wir stellen drei Persönlichkeiten aus verschiedenen Epochen und Kulturen vor, über deren unermessliche Schätze die Nachwelt noch jahrhundertelang sprach.

Gaius Appuleius Diocles

Als bestbezahlter Athlet der Geschichte gilt der Wagenlenker Diocles (104 – nach 146 n. Chr.) aus Lusitania, dem heutigen Portugal: 1462 Siege errang er im Laufe seiner Karriere, heißt es in einer Inschrift in Rom aus dem Jahr 146 n. Chr. Wagenrennen waren die größten Spiele im Römischen Reich – und hoch professionalisierte Sport-Events: Im Circus Maximus in Rom feuerten gut 150 000 Zuschauer die Sportler an.

Diocles trat meist in der Königsdisziplin mit einem Viergespann (quadriga) an. Gute Wagenlenker erreichten auf dem 600 Meter langen, 140 Meter breiten Oval Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 60 km/h. Tödliche Unfälle blieben da nicht aus. Diocles überstand 24 Jahre als Sportler und strich Prämien von 36 Millionen Sesterzen ein – genug, um ganz Rom ein Jahr lang mit Getreide zu versorgen.

Kaiserin Wu Zhao

Wu Zhao (um 624–705) kam mit etwa 13 Jahren in den Harem des chinesischen Kaisers und bändelte dort mit einem seiner Söhne an. Nachdem dieser als Kaiser Gaozong auf den Thron kam, begann ihr Aufstieg. Die legitime Kaiserin schaltete sie aus, angeblich, indem sie ihre eigene Tochter tötete und die Konkurrentin des Mordes bezichtigte. Nach Gaozongs Tod ernannte sich Wu Zhao 690 zur Kaiserin.

 

Zum ersten und einzigen Mal herrschte eine Frau in ihrem eigenen Namen über China. Neu eroberte Städte entlang der Seidenstraße bescherten Wu Zhao gewaltige Einnahmen, mit denen sie in der Residenzstadt Luoyang eine Palastanlage samt riesiger Buddha-Statue bauen ließ. Auf deren kleinem Zeh, so heißt es, fanden 30 Menschen Platz.

Mansa Musa

Gold, Gold, Gold: Mansa Musa (ca. 1279–1337), Herrscher des westafrikanischen Mali im 14. Jahrhundert, wusste gar nicht, wohin mit seinem Reichtum. Er gebot über ein Imperium, das vom Atlantik bis zum Niger-Fluss und von der Sahara bis zu den Regenwäldern im Süden reichte, wo sich ergiebige Goldminen befanden. Praktischerweise lagerte das Edelmetall relativ nah unter der Erdoberfläche, sodass Arbeiter es schnell – und relativ kostengünstig – abbauen konnten. Mali stieg zum größten Goldproduzenten der Welt auf.

Nach heutigem Wert wird Musas Vermögen auf sagenhafte 320 Milliarden Euro geschätzt. Und der Goldkönig liebte es, seinen Reichtum öffentlich zu zeigen: Legendär wurde seine Pilgerreise im Jahr 1324 ins 6000 Kilometer entfernte Mekka, auf der ihn ein Tross von rund 8000 Soldaten und 12.000 Sklaven begleitet haben soll. Unterwegs verschenkte er tonnenweise Gold an Arme, Emire und Würdenträger. Unter Musas Herrschaft verleibte sich das Reich Mali auch die Oase Timbuktu ein, die bald einen ganz eigenen Glanz entwickelt: als neues, prachtvolles Zentrum des Islam in Westafrika.

(Text: Manuel Opitz)

Die P.M.-Redaktion besteht aus einer Hauptredaktion und einer Vielzahl freier Autorinnen und Autoren. Die Magazine „P.M.“, „P.M. Schneller schlau“ und „P.M. History“ erscheinen monatlich und beschäftigen sich mit Themen rund um Physik, Chemie, Biologie, Natur, Psychologie, Geschichte und vielen mehr.
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