Feuerwehrleute, die in abgelegenen Gebieten mit dem Fallschirm abspringen, zählen zur Elite der Feuerwehr-Zunft in den USA. Landesweit arbeiten etwa 400 Frauen und Männer als Smokejumper. Ihre Haupteinsatzgebiete sind Waldregionen, die per Fahrzeug nicht und zu Fuß nur mit langen Märschen zu erreichen sind. Ausgerüstet sind Smokejumper mit bis zu 50 Kilogramm schwerem Gepäck: Schlafsack, Essen, Trinkwasser, Pulaski (ein spezielles Axtwerkzeug), Hand- und Motorsäge, Funkgerät und einer Feuerpatsche zum Ausschlagen von kleinen Brandherden. Außerdem steckt ein Spezial-Iglu im Rucksack, das im Notfall aufgebaut werden kann und Temperaturen bis 900 Grad Celsius übersteht. Der Sprung-Overall besteht aus hitzebeständigem Kunststoff, Hose und Hemd aus einer nicht schmelzenden Kunstfaser. Auch die Stiefel sind eine Spezialanfertigung.
35 Smokejumper ließen ihr Leben im Dienst
Je nach Brandgröße kommen Teams zwischen zwei und 20 Smokejumpern zum Einsatz. Sie legen hauptsächlich Schneisen im Wald an. Dort wird die Vegetation bis auf den Boden gerodet, damit das Feuer keine weitere Nahrung mehr erhält. Ist ein See oder Bach in der Nähe, fordern die Smokejumper auch Pumpen an, um Wasser entnehmen zu können. Seit Gründung der Smokejumper-Einheiten 1939 sind etwa 5000 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen. 35 davon sind nach Angaben der National Smokejumper Association (NSA) im Dienst ums Leben gekommen. Im Gegensatz zu den USA, Kanada und Russland gibt es in Deutschland keine Smokejumper: »Wir haben beim Brandschutz ein flächendeckendes System und dichtes Netz. Die meisten Brände werden daher am Boden gelöscht. Verstärkung gibt es in Form von Hubschraubern mit Außenlastbehältern«, sagt Silvia Darmstädter vom Deutschen Feuerwehrverband.
(Text: Dieter Möller)
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